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Forschung

Feedback durch Künstliche Intelligenz bei der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern

Während ihres Studiums fehlen angehenden Lehrerinnen und Lehrern oft die Möglichkeiten, ausreichend praktische Erfahrungen zu machen. Simulationen in Kombination mit Künstlicher Intelligenz könnten dabei ein vielversprechender Ansatz sein, um ihre Kompetenzen praxisnah zu schulen. In einer experimentellen Studie mit angehenden Lehrern über simulierte Schüler mit Lernschwierigkeiten untersuchten Sailer et al. (2022) die Auswirkungen von automatischem adaptivem Feedback, das auf künstlichen neuronalen Netzen basiert, auf das diagnostische Denken der angehenden Lehrer. ? Man hat dafür ein Künstliches Neuronales Netzwerk entwickelt und trainiert, das Lernenden ein adaptives Feedback, zugeschnitten auf ihre jeweilige… Weiterlesen »Feedback durch Künstliche Intelligenz bei der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern

Überschlagen und Schätzen ist die Basis des Rechnenlernens

Viele Schüler denken, dass es bei mathematischen Problemen nur auf das Ergebnis ankommt, d.h. den Schülern geht es in erster Linie um das Rezept, wie man schnell zu einem bestimmten Ergebnis, nämlich dem richtigen, kommt. Diese Grundeinstellung beim Mathematiklernen ist jedoch ein Fehler, der später oft zu Problemen führt, weil bei vielen Schülern der unverzichtbare Kontrollmechanismus des Verstehens durch die vorhandenen Formeln ausgeschaltet ist, d.h. die Schüler orientieren sich nur am Weg zum Ergebnis, nicht aber am Prozess. Eine der wichtigsten Grundlagen des Mathematiklernens ist es daher, das Schätzen zu… Weiterlesen »Überschlagen und Schätzen ist die Basis des Rechnenlernens

Geschlechtsstereotype beeinflussen die Lebenschancen

Forschungen haben gezeigt, dass es geschlechtsspezifische Stereotypen gibt, die Männer als brillanter oder von Natur aus talentierter als Frauen darstellen. Burschen werden so in vielen Bereichen, vor allem in Mathematik, als talentierter im Vergleich zu Mädchen angesehen, und auch Eltern halten ihren männlichen Nachwuchs für talentierter. Napp & Breda(2022) führten nun eine breit angelegte multinationale Untersuchung dieser Stereotypen und ihrer Beziehung zu anderen geschlechtsspezifischen Unterschieden durch. Anhand einer Umfrage, die mehr als einer halben Million Schülern und Schülerinnen in über siebzig Ländern gestellt wurde, erstellen sie ein Maß für die… Weiterlesen »Geschlechtsstereotype beeinflussen die Lebenschancen

Hausaufgaben haben keine Auswirkung auf den Lernerfolg

Hausaufgaben sind bereits im 19. Jahrhundert fester Bestand des schulischen Unterrichts, wobei den Hausaufgaben oft sogar größere Bedeutung beigemessen wurde als dem Unterricht selbst. Mit der Erteilung von Hausaufgaben ist die Hoffnung verbunden, unterrichtliche Inhalte zu festigen, zu vertiefen oder zur Anwendung zu bringen. Zugleich gehen LehrerInnen und Eltern davon aus, dass die außerunterrichtliche Aufgabe und deren Durchführung den Schüler zur Selbstdisziplinierung führen und bei ihm eine Vorstellung von der angemessenen Ausführung der Aufgabe festigen. Darin finden sich also Erwartungen, die sich auf die Entwicklung von Haltungen richten wie Pflichtgefühl,… Weiterlesen »Hausaufgaben haben keine Auswirkung auf den Lernerfolg

Fehlerorientierung zerstört Motivation

Wir müssen auch aus den Fehlern anderer lernen. Wir leben nicht lange genug, um sie alle selber zu machen. Groucho Marx Versuche nicht, deine Fehler zu vergessen, aber halte sie dir nicht dauernd vor. Johnny Cash In einer Langzeitstudie von Brigitte Sindelar (Sigmund Freud Privatuniversität) wurden bei den Arbeiten von 250 Volksschulkindern nicht die Fehler, sondern das Richtige markiert, wobei sich zeigte, dass diese Schüler dann eine höhere Motivation und bessere Leistungen als die 380 Kinder der Kontrollgruppe hatten. Offensichtlich verwirrt die herkömmliche Art der Fehlerverbesserung mehr, als sie hilft,… Weiterlesen »Fehlerorientierung zerstört Motivation

Technologienutzung und schulische Leistung

Die Zunahme des digitalen Medienkonsums, insbesondere bei Kindern, wirft die gesellschaftliche Frage nach seinen Auswirkungen auf die Kognition, die psychische Gesundheit und die schulischen Leistungen auf. Cardoso-Leite et al. (2021) untersuchten drei verschiedene Arten der Messung der Technologienutzung – Gesamtstunden des Medienkonsums, Stunden des Videospiels und Anzahl der gleichzeitig genutzten Medien – bei 118 acht- bis zwölfjährigen Kindern einer Schule in Genf. Dabei ging es um die Frage, ob unterschiedliche Technologienutzung unterschiedliche Auswirkungen hat, was einige der bisherigen einander widersprechenden Ergebnisse von Studien erklären könnte. Die ForscherInnen haben daher Daten… Weiterlesen »Technologienutzung und schulische Leistung

Lernen kann man mit Düften unterstützen

Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Darbietung von Geruchssignalen während des Lernens und selektiv während des Schlafs mit langsamen Gehirnwellen den Lernerfolg erhöht. Kornmeier (2020) hat nun in einer aktuellen Studie die bisherige Forschung erweitert, um die Optimierung und praktische Anwendbarkeit dieses Cueing-Effekts zu prüfen. In einer Feldstudie zum Vokabellernen in einer regulären Schulumgebung stimulierte man den Schlaf während der ganzen Nacht ohne Schlafmonitoring mit Geruchssignalen, und wandte den Geruch zusätzlich als Abrufsignal in einem anschließenden Test an. Dabei fand man einen Geruchs-Cueing-Effekt mit vergleichbaren Effektgrößen wie Studien mit Schlafmonitoring… Weiterlesen »Lernen kann man mit Düften unterstützen

5- bis 7-Jahresverschiebung bei Kindern

Die 5- bis 7-Jahresverschiebung bezieht sich auf die Verbesserungen der kognitiven Fähigkeiten von Kindern in dieser Altersgruppe, insbesondere in ihrer Fähigkeit, die Kontrolle über ihre Aufmerksamkeit und ihr Verhalten auszuüben. Da diese Verschiebung mit dem Eintritt in die Schule zusammenfällt, ist unklar, inwieweit sie durch die Reifung des Gehirns oder die Exposition gegenüber der formalen Schulbildung verursacht wird. In einer Längsschnittstudie haben Brod et al. (2017) 5-Jährige, die kurz vor dem offiziellen Stichtag für den Eintritt in die erste Klasse geboren wurden, verfolgt und diejenigen, die in diesem Jahr in… Weiterlesen »5- bis 7-Jahresverschiebung bei Kindern

Motivationsschwankungen innerhalb von Vorlesungen

Motivation ist bekanntlich ein zentraler Faktor für Lernen und für Leistung, doch haben bisherige Studien in erster Linie erfasst, wie motiviert Menschen generell sind und was sie antreibt, doch es wurde bisher allerdings nicht untersucht, wie es innerhalb einer bestimmten, zeitlich begrenzten Lernsituation, etwa innerhalb einer Vorlesung oder Unterrichtsstunde, um die Motivation bestellt ist. Dietrich et al. (2017) haben daher die Motivation von Studierenden der Uni Jena dreimal innerhalb von eineinhalbstündigen Vorlesungen abgefragt und erhebliche Schwankungen bei jedem Einzelnen festgestellt. Lehramtsstudierende mussten ein Semester lang dreimal innerhalb der Vorlesungen über… Weiterlesen »Motivationsschwankungen innerhalb von Vorlesungen

Elterliches Vorlesen

Schon mit fünfzehn Minuten Vorlesen am Tag fördern Eltern zahlreiche sprachliche und nichtsprachliche Fähigkeiten, denn beim Vorlesen wird etwa eine ganz andere Sprachstruktur vermittelt als in einem normalen Gespräch. Was im Alltag gesprochen wird, ist meist eine reduzierte Sprache, doch beim Vorlesen geht die Sprache darüber deutlich hinaus und gibt dem Kind einen neuen sprachlichen Input, der sehr wertvoll ist. Welches Buch oder welches Genre den Kindern vorgelesen wird, ist dabei übrigens nicht so wichtig, sondern eher, dass die Kinder die Geschichten spannend finden und dabei wirklich zuhören. Wichtig ist… Weiterlesen »Elterliches Vorlesen

Fibel führt zu besseren Rechtschreibleistungen als andere Methoden

Das lange übliche Fibel-Lernen ist in den Grundschulen vor allem vom Lesen durch Schreiben nahezu verdängt worden, wobei es von Anfang an Kritik daran gab, auf diese Methode zu verzichten. Die Idee am Lesen durch Schreiben war, dass Schüler möglichst viel frei schreiben und das Lesen dabei mitlernen sollen. Korrekturen falsch geschriebener Wörter waren aus dieser Perspektive heraus unerwünscht, da diese die Kinder demotivieren könnte, eine positive Beziehung zu Sprache und Schrift zu entwickeln. In einer Untersuchung (Kuhl & Röhr-Sendlmeier, 2018) verglich man nun die Rechtschreibleistungen von Kindern, die mit… Weiterlesen »Fibel führt zu besseren Rechtschreibleistungen als andere Methoden

Verpetzen zur Aufrechterhaltung von Normen

Verpetzen ist eine Form des psychischen Mobbings und stellt in der Regel ein negativ konnotiertes Verhalten von Kindern und Jugendlichen dar, wobei es dabei um verraten bzw. ausplaudern von ihnen anvertrauten Geheimnissen geht. Von SchülerInnen wird unter Petzen bzw. Verpetzen das Melden unerwünschten Verhaltens an eine Autoritätsperson, etwa an LehrerInnen oder Eltern bezeichnet. Petzende Kinder gelten oft als Verräter oder Spaßbremsen und sind in ihrem Umfeld unbeliebt. Wenn Kinder petzen geht es aber nicht nur darum, die eigene Haut zu retten, sondern oft auch um den Versuch, sich an soziale… Weiterlesen »Verpetzen zur Aufrechterhaltung von Normen