Im Rahmen eines Projektes wurde die Zufriedenheit von SchülerInnen und StudentInnen in Bezug auf ihre LehrerInnen erhoben: Was zeichnet einen Lehrer aus? Wie gestaltet er seinen Unterricht sowie seine Beziehung zu den Schülern? Bei Die pädagogische Literatur der letzten 100 Jahre stellt Forderungen, die in ihrer Gesamtheit nicht von einem realen Menschen erfüllt werden können, aber auch nicht die der befragten SchülerInnen und StudentInnen (vgl. Wilbert & Gerdes 2007, S.208). Zahlreiche Beiträge befassen sich mit dem Lehrerbild von SchülerInnen oder stellen den Selbsteinschätzungen von LehrerInnen die von SchülerInnen gegenüber, jedoch existiert keine Studie, die sich mit dem Wandel der Anforderungen im Laufe der Ausbildung beschäftigt (vgl. Wilbert & Gerdes 2007, S. 208 f.). An der Befragung nahmen 400 SchülerInnen und StudentInnen aus verschiedenen Altersgruppen, Schultypen, Schulstufen und Studienzweigen teil. An der Studie nahmen 37 % Schüler und 63 % Schülerinnen teil. Auch bei den StudentInnen war der Anteil der weiblichen Befragten mit 82 % höher als jener der männlichen Kollegen (18 %).D er überwiegende Teil der befragten SchülerInnen besucht die Handelsakademie (50 %). Die zweitgrößte Gruppe bilden die Schüler der Hauptschule (35 %). 11 % besuchen eine AHS und lediglich 5 % die Handelsschule. Die Verteilung der Studienzweige ergibt sich wie folgt: SOWI (87 %), TNF (5 %) und RE (8 %).
Ergebnisse
Sowohl SchülerInnen als auch StudentInnen empfanden die Fähigkeit des guten Erklärens für wichtig. Weiters wurde das Item „außerschulische Aktivitäten“ von 70 % der SchülerInnen bzw. 52 % der StudentInnen genannt. Von beiden Gruppen wurde das Item „eintöniger Unterricht“ als negativ bewertet.
Abb.1: Vergleich SchülerInnen/StudentenInnen
Eigenschaften SchülerInnen/StudentenInnen
Abb. 2 und 3: Items SchülerInnen und StudentenInnen
65 % der befragten SchülerInnen finden es gut, wenn ihre LehrerInnen geduldig sind. Auch die Hilfsbereitschaft des Lehrpersonals fiel ca. 2/3 der Befragten positiv auf. Weiters arbeitet mehr als die Hälfte der SchülerInnen gerne selbstständig im Unterricht. Im Gegenteil dazu wurden regelmäßige Hausübungen von 2/3 der SchülerInnen nicht positiv empfunden und 60 % der SchülerInnen fanden ungeduldige LehrerInnen negativ.
StudentInnen beurteilten während ihrer Schulzeit andere Items positiv bzw. negativ. Praxisbezug und persönliche Beziehungen der LehrerInnen zu ihren SchülerInnen gefiel mehr als der Hälfte der Befragten. Die fachliche Kompetenz ihrer LehrerInnen fiel sogar fast 2/3 der StudentInnen positiv auf. Negativ fanden 60 % der StudentInnen, dass einige ihrer LehrerInnen nicht auf Schüler eingehen konnten.
SchülerInnen tendieren eher dazu, Items zu nennen, die einen Lehrer möglichst gemütlich und human erscheinen lassen. Am liebsten haben sie geduldige, hilfsbereite LehrerInnen, die wenig Hausübungen geben und die SchülerInnen selbstständig arbeiten lassen. StudentInnen dagegen ist es eher wichtig, dass LehrerInnen wissen, wovon sie sprechen und dass sie ihren SchülerInnen etwas mitgeben, was sie später einmal brauchen können. So sind Praxisbezug und fachliche Kompetenz von großer Bedeutung, aber auch persönliche Beziehungen zu LehrerInnen sind StudentInnen positiv in Erinnerung. Nach dieser Studie ist festzustellen, dass es wichtig ist, die didaktische und soziale Qualifikation der LehrerInnen nicht aus den Augen zu verlieren, da unserer Meinung nach das Verhältnis zu LehrerInnen im direkten Bezug zur Leistung der SchülerInnen steht.
Literatur
Wilbert, J. & Gerdes, H. (2007). Lehrerbild von Schülern und Lehrern: Eine empirische Studie zum Vergleich der Vorstellungen vom idealen und vom typischen Lehrer. Psychologie in Erziehung und Unterricht. S. 208-221.
Heise E. & Rahm, T. (2007). Schulzufriedenheit: Eine empirische Untersuchung an Schülerinnen und Schülern zweier Gymnasien. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 15-29.
Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Psychologische Neuigkeiten für Pädagogen :::