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Lehrerausbildung in der Krise: Viele fühlen sich kaum auf den Schulalltag vorbereitet

Laut einer internationalen Studie fühlen sich weniger als die Hälfte der neu ausgebildeten Lehrkräfte in Österreich ausreichend auf den Unterricht vorbereitet, deutlich weniger als noch vor einigen Jahren und unter dem internationalen Durchschnitt. Während viele die Qualität ihrer Ausbildung grundsätzlich positiv bewerten, zeigt sich besonders bei den Jüngeren eine abnehmende Zufriedenheit. Verbesserungen gab es zwar in der Vermittlung von Fachwissen und Didaktik, doch bleibt der Praxisbezug gering, insbesondere im Umgang mit digitalen Werkzeugen und mehrsprachigen Klassen. Nur ein Viertel der Lehrkräfte sieht sich gut auf den Unterricht in kulturell und… Weiterlesen »Lehrerausbildung in der Krise: Viele fühlen sich kaum auf den Schulalltag vorbereitet

Von der Flurschule zur Lernlandschaft

In der Geschichte des Schulbaus steht die sogenannte Flurschule exemplarisch für ein pädagogisch-architektonisches Modell, das den Bedürfnissen der industriellen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts entsprach. Kennzeichnend ist die lineare Anordnung abgeschlossener Klassenräume entlang langer, schmaler Flure, deren Funktion primär auf Erschließung und Kontrolle ausgerichtet ist. Der Unterricht in diesen Räumen folgt in der Regel einem lehrkraftzentrierten, frontalen Prinzip, das auf Standardisierung und Effizienz beruht. Die bauliche Struktur diente somit einer Pädagogik, die Disziplin, Gleichförmigkeit und Reproduzierbarkeit von Wissen priorisierte (Bundesstiftung Baukultur, 2025). Historisch gesehen war die Flurschule Ausdruck einer Zeit, in… Weiterlesen »Von der Flurschule zur Lernlandschaft

„Lehrerbildung neu“ in Österreich

Eine ExpertInnengruppe unter der Leitung von Peter Härtel hat einen detaillierten Endbericht zu den im Dezember 2009 präsentierten Empfehlungen über Vorschläge für eine Neugestaltung der Aus-, Fort- und Weiterbildung aller pädagogischen Berufe vorgelegt. Alle LehrerInnen sollen künftig an einer tertiären universitären Einrichtung ausgebildet werden, also auch jene im Elementarbereich der Null- bis Zwölfjährigen. Gerade Pädagoge für junge Kinder zu sein ist mindestens so anspruchsvoll wie bei Älteren, wobei Kinder im Kindergartenalter nie dieselbe Konzentriertheit wie Ältere liefern, zudem kann eine verletzende Erziehung im frühen Alter die größten Schäden anrichten. Auch… Weiterlesen »„Lehrerbildung neu“ in Österreich

Wie Raumgestaltung, Pädagogik und Partizipation die Schule der Zukunft formen

Ein Interview mit Timo Schlosser, Referent und Berater für pädagogischen Schulbau am Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz, beleuchtet die tiefgreifenden Veränderungen im Schulbau infolge der neuen Schulbaurichtlinie des Landes, die seit Dezember 2023 gilt. Diese Richtlinie markiert den Übergang von starren Raumvorgaben hin zu einem flexiblen Flächenprogramm, das Schulen ermöglicht, ihre pädagogischen Konzepte räumlich umzusetzen. Ziel ist es, Schulgebäude stärker an die tatsächlichen Lern- und Lebensbedürfnisse ihrer Nutzer anzupassen. Schlosser betont, dass diese neue Freiheit zugleich Partizipation erfordert: Schulträger, Lehrkräfte, Eltern und Schüler sollen gemeinsam Konzepte entwickeln, die anschließend von der Aufsichts-… Weiterlesen »Wie Raumgestaltung, Pädagogik und Partizipation die Schule der Zukunft formen

Mobbing und das Versagen des Schulsystems

Mobbing ist ein Problem, das schon in der Grundschule beginnt und ganze Leben prägt. Millionen von Schülerinnen und Schülern sind betroffen, doch oft wird das Ausmaß nicht erkannt oder zu spät ernst genommen. Hinter den Zahlen stehen Geschichten von Kindern, die beleidigt, geschubst, ausgeschlossen oder ignoriert werden – Tag für Tag. Sie tragen ihre Verzweiflung lange mit sich, schweigen aus Scham oder Angst, bis irgendwann alles zusammenbricht. Eine typische Erfahrung zeigt, wie zerstörerisch die Dynamik wirken kann: In einer vermeintlich idyllischen Kindheit, mit Musik, Familie und einem sicheren Zuhause, brechen… Weiterlesen »Mobbing und das Versagen des Schulsystems

Effektive Lernstrategien für ein berufsbegleitendes Studium

Neben dem Beruf zu studieren ist eine große Herausforderung, die eine gute Organisation und passende Lernstrategien erfordert. Um das knappe Zeitbudget optimal zu nutzen, gibt es mehrere bewährte Methoden. Aktives Lernen Eine der effektivsten Strategien ist das aktive Lernen. Statt nur passiv Texte zu lesen oder Vorlesungen zu hören, sollten Sie das Gelernte aktiv verarbeiten. Das kann durch das Formulieren eigener Fragen zum Stoff, das Anfertigen von Karteikarten oder das gegenseitige Erklären von Inhalten geschehen. Ein besonders wirksamer Trick ist es, wichtige Informationen kurz vor dem Schlafengehen zu wiederholen, da… Weiterlesen »Effektive Lernstrategien für ein berufsbegleitendes Studium

Was versteht man unter dem Google-Effekt?

Der Google-Effekt, auch als digitale Amnesie bezeichnet, ist ein psychologisches Phänomen, das beschreibt, wie die Möglichkeit, Informationen jederzeit über Suchmaschinen leicht abrufen zu können, die Neigung verstärkt, sich diese Informationen nicht im Gedächtnis zu speichern. Das menschliche Gehirn passt sich an die Verfügbarkeit von Informationen an, indem es diese nicht mehr aktiv abspeichert. Stattdessen merkt es sich den Speicherort oder den Weg zur Information, also zum Beispiel, dass man die Antwort auf eine Frage jederzeit mit einer Internetsuche finden kann. Dieser Effekt hängt eng mit dem Konzept des transaktiven Gedächtnisses… Weiterlesen »Was versteht man unter dem Google-Effekt?

Was ist eigentlich das Gedächtnis?

Aus kognitionswissenschaftlicher Sicht ist das Gedächtnis kein passiver Speicher, sondern ein aktiver, selektiver Prozess. Es gibt verschiedene Mechanismen, die bestimmen, welche Informationen behalten und welche vergessen werden. Eines der zentralen Prinzipien der Gedächtnisbildung ist die Aufmerksamkeit. Das Gehirn kann nur eine begrenzte Menge an Informationen gleichzeitig verarbeiten. Daher ist Multitasking aus neurologischer Sicht ineffizient, da die geteilte Aufmerksamkeit die effektive Speicherung von Informationen behindert. Ablenkungen stören den Prozess der Konsolidierung von Erinnerungen. Das Vergessen ist ein fundamentaler und notwendiger Prozess. Es dient dazu, irrelevante oder veraltete Informationen auszusortieren und kognitive… Weiterlesen »Was ist eigentlich das Gedächtnis?

Potenziale und Grenzen von Brainstorming im Lernkontext

Brainstorming kann beim Lernen eine wertvolle Rolle spielen, da es spontane Einfälle, Assoziationen und Querverbindungen fördert. Diese Offenheit kann gerade beim Einstieg in neue Themen oder zur Aktivierung von Vorwissen hilfreich sein. Wenn Lernende zum Beispiel Begriffe rund um „Umweltschutz“ sammeln, entsteht ein Pool an Ideen, der sowohl bekannte Inhalte sichtbar macht als auch Anknüpfungspunkte für Neues bietet. Auch beim Fremdsprachenlernen kann die Methode unterstützen, indem vorhandener Wortschatz gesammelt und erweitert wird, bevor systematisches Üben folgt. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Brainstorming kreative Zugänge eröffnet. Lernende können ungewöhnliche Zusammenhänge… Weiterlesen »Potenziale und Grenzen von Brainstorming im Lernkontext

Mit Köpfchen zum nachhaltigen Lernerfolg

Lernen begleitet die Menschen ein Leben lang – ob in der Schule, in der Ausbildung, im Studium, im Beruf oder im Alltag. Doch viele Menschen erleben Lernen als anstrengend, zeitaufwändig oder wenig effektiv. Die gute Nachricht: Lernen ist eine Fähigkeit, die man gezielt verbessern kann. Unsere Internetseiten zu Lerntipps vermitteln praktische Methoden und Techniken, mit denen das Lernen wieder leichter, strukturierter und erfolgreicher wird. Die Besucher unsere Webseiten erkennen ihre eigenen Lernmuster und entdecken neue Wege, Wissen effizienter aufzunehmen und langfristig zu behalten – für Schule, Beruf und persönliches Wachstum.… Weiterlesen »Mit Köpfchen zum nachhaltigen Lernerfolg

Wie kann man schneller und erfolgreicher lernen?

Wie man sich alles merken kann, was man wirklich merken will, wissenschaftlich untermauert, d.h. schneller lernen, mehr behalten. Was also tun, wenn man sich etwas Wichtiges merken will? Es gibt einen dreistufigen Prozess, um sich alles zu merken, was man sich wirklich merken will. 1. Teste dich selbst. Lies den Stoff nicht noch einmal, markiere ihn nicht und tue nichts von dem, was du wahrscheinlich während des Studiums getan hast, denn was du tun solltest, ist, dich selbst auf die Probe zu stellen. Eine Reihe von Studien zeigt, dass Selbsttests… Weiterlesen »Wie kann man schneller und erfolgreicher lernen?

Selbsteinschätzungen als Einflussfaktor des Lernens

Die Frage, inwieweit Selbsteinschätzungen während des Lernens den späteren Lernerfolg beeinflussen können, stand im Zentrum einer Meta-Analyse von Ingendahl, Halamish und Undorf (2025), in der der Effekt Judgments of Learning (JOLs), also Vorhersagen über das eigene Erinnerungsvermögen, untersucht wurde, die Lernende direkt nach der Aufnahme von Informationen abgeben. Diese Form der metakognitiven Kontrolle gilt als ein wesentlicher Bestandteil erfolgreichen Lernens, da sie Lernenden erlaubt, ihren Kenntnisstand einzuschätzen und ihre Strategien entsprechend anzupassen. Die Analyse umfasste dabei 344 Effektgrößen aus 175 unabhängigen Experimenten, in denen insgesamt mehr als 15.000 erwachsene Teilnehmende… Weiterlesen »Selbsteinschätzungen als Einflussfaktor des Lernens