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Theorien

Konsolidierung als eigenständige Dimension der Unterrichtsqualität

Die Konsolidierung von Wissen ist ein zentraler Bestandteil schulischer Lernprozesse, da sie sicherstellt, dass erworbene Inhalte langfristig erhalten und flexibel abrufbar bleiben. Dabei geht es insbesondere um das gezielte Wiederholen und Anwenden von bereits vorhandenem deklarativem und prozeduralem Wissen. Um Konsolidierung als eigenständige Dimension von Unterrichtsqualität zu etablieren, muss sie klar von verwandten Konzepten wie dem Üben und der kognitiven Aktivierung abgegrenzt werden. Konsolidierung meint dabei das gezielte Wiederholen und Anwenden bereits erworbenen deklarativen und prozeduralen Wissens (Helmke, 2022). Damit diese Funktion als eigenständiger Aspekt der Unterrichtsqualität verstanden werden kann,… Weiterlesen »Konsolidierung als eigenständige Dimension der Unterrichtsqualität

Geschlechterspezifische Zugänge zum entdeckenden Lernen

Das entdeckende Lernen stellt eine effektive Lernform dar, bei der Kinder durch eigenes Erkunden, Beobachten und Forschen neue Erkenntnisse gewinnen. Besonders geeignet ist dieses Lernkonzept, wenn es darum geht, bereits vorhandenes Wissen zu vertiefen oder Zusammenhänge besser zu verstehen. In solchen Situationen profitieren sowohl Mädchen als auch Jungen gleichermaßen. Das gemeinsame Forschen fördert Neugier, Selbstständigkeit und Problemlösefähigkeiten. Wenn jedoch völlig neue Themen oder unbekannte Inhalte im Fokus stehen, treten Unterschiede im Lernverhalten zwischen den Geschlechtern deutlich hervor. Mädchen zeigen oft ein stärkeres Bedürfnis nach Kommunikation, bevor sie in eine Handlung… Weiterlesen »Geschlechterspezifische Zugänge zum entdeckenden Lernen

Der Lerntypenmythos und seine Folgen für die Bildungspraxis

Die Vorstellung, dass Menschen je nach bevorzugtem Sinneskanal – visuell, auditiv oder haptisch – besser lernen, ist weit verbreitet und besonders im Bildungsbereich tief verankert. Trotz fehlender wissenschaftlicher Belege glauben laut Studien rund 90 Prozent der Lehrkräfte weltweit und sogar 95 Prozent der angehenden Lehrkräfte in Deutschland daran, dass der Unterricht auf sogenannte „Lerntypen“ abgestimmt sein sollte. Diese Beharrlichkeit auf eine pseudowissenschaftliche Theorie kann jedoch weitreichende negative Folgen für die pädagogische Praxis und das Selbstbild von Lernenden haben. Die Ursprünge der Lerntypen-Theorie reichen in die 1970er- und 1980er-Jahre zurück. Der… Weiterlesen »Der Lerntypenmythos und seine Folgen für die Bildungspraxis

Die Begründung der Analytischen Pädagogik

Die psychoanalytische Pädagogik ist ein Ansatz in der Erziehungswissenschaft, der sich mit der Anwendung der Psychoanalyse in Bildungsprozessen befasst. Sie basiert auf den Theorien von Sigmund Freud und anderen psychoanalytischen Denkern und untersucht, wie unbewusste Prozesse, Kindheitserfahrungen und psychische Konflikte das Lernen und Verhalten von Individuen beeinflussen. Die psychoanalytische Pädagogik betont die Bedeutung von frühkindlichen Erfahrungen für die Persönlichkeitsentwicklung und betrachtet die Erziehung als einen Prozess, der auch die unbewussten Bedürfnisse, Wünsche und Konflikte des Kindes einbezieht. Die psychoanalytische Pädagogik geht davon aus, dass Kinder in Erziehungsprozessen nicht nur bewusst… Weiterlesen »Die Begründung der Analytischen Pädagogik

LE.BE.-Methode des Lernens

Die LE.BE.-Methode – also Lernen durch BEwegung und Lernen durch ERleben – ist ein Lernansatz, der auf den Prinzipien des Lernens durch Erleben und Lernen durch Bewegung basiert. Sie dient dazu, Lernprozesse effektiver und nachhaltiger zu gestalten, indem sie körperliche Bewegung und praktische Erlebnisse in den Lernprozess integriert. Diese Methode nutzt die Tatsache, dass physische Aktivität und das Erleben von Lerninhalten durch praktische Anwendungen das Verständnis und die Erinnerung fördern können. Diese Methode basiert auch auf der Annahme, dass jede körperliche Entwicklung eine Gehirnvernetzung legt: Als Kind kommt man auf… Weiterlesen »LE.BE.-Methode des Lernens

Ist das aktuelle Schulsystem richtig für unsere Kinder?

Das aktuelle Schulsystem ist in der Regel eher auf zielgerichtetes, forschendes Lernen ausgerichtet, während es explorativ lernende Kinder, die durch Entdecken und Experimentieren lernen, oft benachteiligt. Entdeckend lernende Kinder bevorzugen Abwechslung und neue Impulse, was häufig im Widerspruch zu den strukturierten und zielorientierten Anforderungen der Schule steht, die vor allem auf visuelles und auditives Lernen setzen. Forschende Kinder, die mit Ausdauer und Zielstrebigkeit arbeiten, haben in diesem Schulsystem oft Vorteile, da sie Kompetenzen in Bereichen wie Problemlösung und Zielverwirklichung entwickeln, die in der Gesellschaft sehr geschätzt werden. Allerdings fehlt ihnen… Weiterlesen »Ist das aktuelle Schulsystem richtig für unsere Kinder?

Das magische Dreieck im Kontext des Lernens

Im Kontext des Lernens bezeichnet das magische Dreieck drei Schlüsselfaktoren, deren Zusammenwirken eine wesentliche Voraussetzung für effektives Lernen darstellt. Diese Faktoren lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Motivation stellt einen wesentlichen Faktor für die Bereitschaft zum Lernen dar. Die entscheidende Voraussetzung für effektives Lernen ist die innere Bereitschaft, sich mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen. Die Motivation kann extrinsisch (von außen, beispielsweise durch Belohnungen oder Ziele) oder intrinsisch (aus eigenem Interesse und Neugier) sein. Die Fähigkeit zur Konzentration ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, den Lernstoff adäquat zu verstehen und zu verarbeiten. Es… Weiterlesen »Das magische Dreieck im Kontext des Lernens

Lernen Kinder wirklich schneller als Erwachsene?

Das menschliche Zentralnervensystem unterliegt von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter enormen Veränderungen, was sich möglicherweise darauf auswirkt, wie Menschen in verschiedenen Entwicklungsstadien neue Fähigkeiten erlernen. Eine Studie von Beck et al. (2024) untersuchte, wie sich das Erlernen motorischer Fähigkeiten bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterscheidet. Entgegen der landläufigen Meinung, dass Kinder schneller lernen, zeigt die Forschung ein differenzierteres Bild: Junge Erwachsene und Teenager lernen neue Bewegungsabläufe zunächst schneller als Kinder. Sie zeigen größere und schnellere Verbesserungen während des Übens. Kinder lernen langsamer, aber ihre Fortschritte sind stabiler. Sie verbessern… Weiterlesen »Lernen Kinder wirklich schneller als Erwachsene?

Der wissenschaftliche Hintergrund von spielerischem Lernen

Forschungen zeigen, dass spielerisches Lernen die kognitive Entwicklung in vielfältiger Weise fördert. Es führt nicht nur zu einer tieferen Verarbeitung von Informationen, sondern unterstützt auch die Entwicklung von Kreativität, Problemlösefähigkeiten und sozialen Kompetenzen. Die Theorie des erfahrungsbasierten Lernens (Experiential Learning) von David Kolb betont die Bedeutung von Erfahrungen im Lernprozess. Spielerisches Lernen ermöglicht es, solche Erfahrungen in einem sicheren, risikoarmen Umfeld zu sammeln. Wenn wir uns beim Lernen ausprobieren dürfen, ohne Angst vor Fehlern, und in einem spielerischen Rahmen agieren, bleibt das Gelernte nicht nur deutlich länger im Gedächtnis, sondern… Weiterlesen »Der wissenschaftliche Hintergrund von spielerischem Lernen

Die zentralen Merkmale der Montessori-Pädagogik

Die aus Bayern stammende Pädagogin Elizabeth von Sobiesky betont in einem Interview mit News4teachers den fundamentalen Unterschied zwischen dem Regelschulsystem und der Montessori-Pädagogik. Nach ihren Erfahrungen im Referendariat an bayerischen Gymnasien entschied sie sich bewusst für den Wechsel zu Montessori, auch unter Verzicht auf den Beamtenstatus, um mehr pädagogische Freiheit zu gewinnen. Sie hebt besonders die Bedeutung der Beziehungsebene zwischen Lehrenden und Lernenden hervor. In Montessori-Schulen wird ein gleichberechtigter Umgang gepflegt, was sich unter anderem im „Du“ zwischen Lehrern und Schülern zeigt. Die Lernumgebung ist flexibel gestaltet und orientiert sich… Weiterlesen »Die zentralen Merkmale der Montessori-Pädagogik

Was versteht man unter Lernbegleitung?

Lernbegleitung ist in der Regel ein Angebot für Kinder und Jugendliche mit allgemeinen Lernproblemen wie Unstrukturiertheit, Konzentrationsschwäche, mangelndes Selbstvertrauen, fehlende Motivation, Überforderung, Überreizung, Probleme mit MitschülerInnen oder LehrerInnen. Ein Lernbegleiter kennt diese Probleme und kann gemeinsam mit dem Kind einen Weg zu mehr Freude und Erfolg beim Lernen entwickeln. In vielen Ratgebern und Kursen werden unter dem Motto „Lernen lernen“ Tipps und Ratschläge gegeben, die in der Praxis oft nicht umsetzbar sind, da die Lernvoraussetzungen von Kind zu Kind sehr unterschiedlich sind, d.h. „Lernen lernen“ ist immer ein Weg, zu… Weiterlesen »Was versteht man unter Lernbegleitung?

Was ist die Reggio-Pädagogik?

Die Reggio-Pädagogik ist ein bildungstheoretisches und pädagogisches Konzept, das in den 1960er Jahren in Reggio Emilia, Italien, von Loris Malaguzzi entwickelt wurde, und von einem ganzheitlichen Bild vom Kind, das als aktiver Forscher und Konstrukteur seiner eigenen Entwicklung verstanden wird, geprägt ist. Die zentralen Merkmale der Reggio-Pädagogik sind: Das Bild vom Kind: Das Kind wird als aktiver Forscher und Konstrukteur seiner eigenen Entwicklung verstanden, denn es ist mit einer angeborenen Neugierde und Wissbegierde ausgestattet und verfügt über vielfältige Fähigkeiten und Talente. Die Bedeutung von Identität und Gemeinschaft: Die Reggio-Pädagogik legt… Weiterlesen »Was ist die Reggio-Pädagogik?