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Entwicklungspsychologie

Bildschirmnutzung und Schlafqualität

Zhou et al. (2024) untersuchten die Auswirkungen übermäßiger Bildschirmnutzung auf Kinder im Vorschulalter und fanden signifikante Zusammenhänge zwischen erhöhter Bildschirmzeit und verschiedenen Verhaltensproblemen sowie verminderter Schlafqualität bei Kindern zwischen drei und sechs Jahren. Die Studie basierte auf Befragungen von 571 Müttern von Vorschulkindern in Shanghai. Die Mütter gaben Auskunft über: Die tägliche Bildschirmzeit ihrer Kinder Mögliche Verhaltensprobleme (z.B. Hyperaktivität, emotionale Symptome, Probleme mit Gleichaltrigen) Schlafqualität und -dauer ihrer Kinder Hauptergebnisse: Erhöhte Bildschirmzeit korreliert mit vermehrten hyperaktiven Aufmerksamkeitsproblemen und emotionalen Symptomen. Übermäßiger Bildschirmkonsum führt zu einer verminderten Schlafqualität. Eine gute Schlafqualität… Weiterlesen »Bildschirmnutzung und Schlafqualität

Geschlechterklischees in technischen Berufen

Eine neue Studie von Miller et al. (2024) hat gezeigt, dass Geschlechterklischees in technischen Berufen bereits im Kindesalter, sogar bei Kindern ab sechs Jahren, tief verankert sind. Trotz jahrzehntelanger Bemühungen um mehr Gleichstellung in der Gesellschaft, halten sich diese stereotypen Vorstellungen hartnäckig, dass Technik und Computer eher eine Männerdomän“ seien. Diese Prägung beginnt bereits im frühesten Alter durch Sozialisation in Familie, Umfeld und Medien. Experimente haben gezeigt, dass Erwachsene ihr Verhalten unbewusst an das vermutete Geschlecht eines Babys anpassen. So behandeln sie Jungen und Mädchen von Geburt an unterschiedlich, was… Weiterlesen »Geschlechterklischees in technischen Berufen

Grundlagen des Lernens bei Kindern aus neurowissenschaftlicher und pädagogischer Sicht

Ein zentraler Aspekt des Lernens bei Kindern ist die Existenz sensibler Perioden, die eng mit der Gehirnentwicklung zusammenhängen. In den ersten Lebensjahren durchläuft das kindliche Gehirn einen dynamischen Prozess namens „synaptisches Pruning“, bei dem überschüssige neuronale Verbindungen abgebaut und wichtige Verknüpfungen verstärkt werden. Dies entspricht den sensiblen Zeitfenstern, in denen Kinder in bestimmten Bereichen besonders schnell und effizient lernen können. Diese sensiblen Perioden sind nicht exakt zeitlich begrenzt, sondern variieren je nach Hirnregion. Sie haben kein plötzliches Ende, sondern fließen allmählich ineinander über. Auch wenn Lernen grundsätzlich ein lebenslanger Prozess… Weiterlesen »Grundlagen des Lernens bei Kindern aus neurowissenschaftlicher und pädagogischer Sicht

Die Rolle der Väter für die kognitive Entwicklung

Norman & Davies (2023) untersuchten, was passiert, wenn Väter regelmäßig interaktive Zeit mit ihren Kindern verbringen, indem sie mit ihnen lesen, spielen, Geschichten erzählen, malen und singen. Sie analysierten die Testergebnisse von Grundschülern im Alter von fünf bis sieben Jahren. Es zeigte sich, dass fünfjährige Kinder, deren Väter im Alter von drei Jahren regelmäßig mit ihnen spielten, vorlasen, sangen und malten, bessere Leistungen in der Grundschule zeigten. Ähnlich verhielt es sich bei den Siebenjährigen, mit denen sich die Väter im Alter von fünf Jahren viel beschäftigten: Auch sie schnitten in… Weiterlesen »Die Rolle der Väter für die kognitive Entwicklung

Schulreife, Schulfähigkeit, Schulbereitschaft

An einigen Merkmalen können Eltern erkennen, ob ihr Kind bereit für die Schule ist, wobei man früher von „Schulreife“ sprach, doch heute werden die Begriffe „Schulfähigkeit“ bzw. „Schulbereitschaft“ benutzt, weil einerseits der Teilbegriff „Reife“ die Vorstellung provoziert, mit zunehmendem Alter reife jedes Kind körperlich und kognitiv heran, doch andererseits die Schulfähigkeit oder Schulbereitschaft seit Jahren sehr viel umfassender betrachtet wird. Die Schulfähigkeit oder Schulbereitschaft ergibt sich immer aus vier Kompetenzfeldern: einer emotionalen, motorischen, sozialen und kognitiven Schulfähigkeit, wozu vor allem seelische Stabilität, Belastbarkeit, eine größere Portion Selbstsicherheit, ein grundsätzlich vorhandenes… Weiterlesen »Schulreife, Schulfähigkeit, Schulbereitschaft

Ein kurzer Selbstregulierungsunterricht kann die Schullaufbahn von Kindern nachhaltig beeinflussen

Die Selbstregulierungsfähigkeiten von Kindern sind bekanntlich wichtige Prädiktoren für den Bildungserfolg und andere Lebensbereiche wie das spätere Einkommen und die Gesundheit. Schunk et al. (2022) haben eine randomisierte, kontrollierte Feldstudie durchgeführt, die eine kurze Unterrichtseinheit zur Selbstregulierung auf der Grundlage der bewährten Methode des mentalen Kontrastierens mit Umsetzungsabsichten in den Lehrplan von Erstklässlern integrierte. Das mentale Kontrastieren ist eine Imaginations-Strategie, die Menschen helfen soll, positivenZukunftsfantasien und Gedanken einer möglicherweise widerständigen Realität gegenüberzustellen. Siehe dazu auch das WOOP (Wish, Outcome, Obstacle, Plan)-Konzept, das ermöglicht, Einsicht über die eigenen Wünsche zu erlangen… Weiterlesen »Ein kurzer Selbstregulierungsunterricht kann die Schullaufbahn von Kindern nachhaltig beeinflussen

Was ist Montessori-Spielzeug?

Montessori ist kein geschützter Begriff, also gibt es auch kein Montessori-Spielzeug, denn nach Montessori kann alles ein Weg für Kinder sein, ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Montessori selbst verwendete als Sinnesmaterial Klangdosen, um das Gehör der Kinder zu stimulieren, Riechdosen und Geschmacksflaschen oder den rosa Turm und die braune Treppe, um die visuelle Wahrnehmung zu schulen. Neben den Sinnesmaterialien verwendete Montessori auch Perlenmaterialien (zur Förderung der Feinmotorik und des Zahlenverständnisses), Sprachmaterialien (Buchstabenformen oder Wortkarten), Materialien für die kosmische Erziehung (kleine naturwissenschaftliche Experimente) und Materialien für das mathematische Verständnis (Perlen, Stäbchen, Essstäbchen).… Weiterlesen »Was ist Montessori-Spielzeug?

Warum ältere Kinder nicht mehr auf die Stimme ihrer Mutter hören

Die soziale Welt von Kleinkindern dreht sich in erster Linie um Eltern und Betreuungspersonen, die eine Schlüsselrolle bei der Steuerung der sozialen und kognitiven Entwicklung der Kinder spielen. Ein Kennzeichen der Adoleszenz ist jedoch die Verlagerung der Orientierung auf außerfamiliäre soziale Ziele, ein adaptiver Prozess, der die Jugendlichen auf ihre Unabhängigkeit vorbereitet. Dabei ist wenig über die neurobiologischen Signaturen, die den Veränderungen in der sozialen Orientierung von Jugendlichen zugrunde liegen, bekannt. Abrams et al. (2022) haben mithilfe der funktionellen Bildgebung des Gehirns bei der Verarbeitung menschlicher Stimmen bei Kindern und… Weiterlesen »Warum ältere Kinder nicht mehr auf die Stimme ihrer Mutter hören