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Teamorientierung und Lehrerkooperation

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Teamorientierung und Einstellungen zu Formen der Lehrerkooperation bei Lehrkräften

Sind Lehrkräfte heutzutage wirklich an einer Zusammenarbeit mit ihren Kollegen nicht interessiert oder weshalb wird immer wieder von Autonomiestreben dieser Berufsgruppe geredet? Um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, wurde eine Untersuchung mit Hilfe eines Online-Fragebogens durchgeführt, an der schlussentlich nur 3,7 % der Bremer Lehrer teilnahmen (vgl. Soltau & Mienert, 2009, S. 215).

Das Autonomiestreben als Ursache für mangelnde Lehrerkooperation
Grundsätzlich hängt die Lehrerkooperation von vielen Faktoren ab, die entweder dazu beitragen können, dass die Gemeinschaftsarbeit gefördert bzw. behindert wird. Ein solcher Faktor, der eher als negativ gewertet werden kann, wäre das in der Einleitung erwähnte Autonomiestreben. Dies bedeutet, dass die Lehrer Kooperation als eine Art Bedrohung ihrer pädagogischen Freiheit ansehen, zum Beispiel wenn es um die Unterrichtsgestaltung geht (Gräsel, Fußangel & Pröbstel, 2006, zit. nach Soltau & Mienert, 2009, S. 214).

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Im Rahmen der Evaluierung ging es unter anderem darum, dass die Teilnehmer ihre persönliche Einstellung gegenüber Kooperationsformen preisgaben. Dabei konnten sie aus einer Liste von 15 verschiedenen Formen auswählen, wobei durch die Auswertung festgestellt wurde, dass jene Formen am häufigsten praktiziert werden, die als nicht besonders anspruchsvoll eingestuft werden können. Zu diesen zählen unter anderem das Weitergeben von Informationen über den Leistungsstand bestimmter Schüler oder der Austausch erfreulicher bzw. unerfreulicher Unterrichtseinheiten. Jene Kooperationsformen, welche als komplex gelten, werden in den Schulen, bis auf wenige Ausnahmen, nie angewendet (vgl. Soltau & Mienert, 2009, S. 217).
Betreffend der Bewertung der einzelnen Kooperationsformen kann noch hinzugefügt werden, dass Lehrer jene Formen als positiv beurteilten, welche sie bereits im Rahmen ihrer Arbeit realisiert haben (vgl. Soltau & Mienert, 2009, S. 219).
Aus der Studie geht hervor, dass Kooperationsformen von jenen Lehrkräften häufiger umgesetzt werden, die teamfähiger sind. Außerdem konnte beobachtet werden, dass Unterschiede zwischen den Schulformen auftreten, wenn es um die Teamorientierung geht. Beispielsweise gelten Lehrer, die an Grundschulen, Sekundarschulen, Gesamtschulen und Förderzentren als sehr teamfähig (vgl. Soltau & Mienert, 2009, S. 218f).

Verwendete Literatur
Soltau, A. & Mienert, M. (2009). Teamorientierung und Einstellungen zu Formen der Lehrerkooperation bei Lehrkräften. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 56, 213-223.




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