Zum Inhalt springen

Interesse als Beziehung zwischen Person und Gegenstand

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Die person-object-theory of interest bestimmt den Begriff des Interesses als eine Beziehung zwischen einer Person und einem Interessengegenstand, wobei dieses Interesse eine planvolle und zielgerichtete Beschäftigung einer Person mit einem als bedeutsam erlebten Gegenstand induziert. Dies setzt allerdings voraus, dass die interessierte Person bereits eine gewisse Vorstellung vom Interessengegenstand bzw. von der Interessenhandlung entwickelt hat.

Man unterscheidet dabei grob die Interessen als dispositional oder aktuell, denn ist die Auseinandersetzung mit einem Gegenstand intrinsisch motiviert, d. h., dass die Interessenhandlung alleine auf dispositionale Eigenschaften der Person zurückzuführen ist, so spricht man von dispositionalem Interesse. Ein solches Interesse ist quasi fester Bestandteil der Persönlichkeitsstruktur und nur langsam wenn überhaupt veränderbar. Demgegenüber ist das aktuelle Interesse an einem bestimmten Gegenstand sowohl auf das bestehende dispositionale Interesse der Person, als auch auf die konkrete Situation der Gegenstandsauseinandersetzung zurückzuführen. Diese Situation beinhaltet äußere Anreize, die die Handlung am Gegenstand interessant machen.

Eine Interessenhandlung ist allerdings niemals ausschließlich extrinsisch motiviert, sondern enthält immer auch dispositionale Elemente. Beide Arten des Interesses besitzen dabei stets drei Komponenten: Die epistemische Komponente beschreibt das Bedürfnis der Person nach Erweiterung von Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen bezüglich des Interessengegenstandes; die emotionale Komponente beschreibt die positiven Gefühle, die mit der interessanten Gegenstandsauseinandersetzung verbunden werden; die wertbezogene Komponente beschreibt eine persönliche Wertschätzung des Interessengegenstandes und die Identifikation der Person mit diesem. Diese Komponenten können auch als generelle Merkmale des Interesses verstanden werden, denn sie sind bei jeder Interessenhandlung mehr oder weniger stark ausgeprägt zu finden.



Literatur

Krapp, A. & Prenzel, M. (Hrsg.) (1992). Interesse, Lernen, Leistung. Neuere Ansätze einer pädagogisch-psychologischen Interessenforschung. Münster: Aschendorff.
Prenzel, M., Krapp, A. & Schiefele, H. (1986). Grundzüge einer pädagogischen Interessentheorie. Zeitschrift für Pädagogik, 32, 163-173.
Schiefele, H., Prenzel, M., Krapp, A., Heiland, A. & Kasten, H. (1983). Zur Konzeption einer pädagogischen Theorie des Interesses. München: Institut für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie.


Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Psychologische Neuigkeiten für Pädagogen :::

Schreibe einen Kommentar