WebQuests sind Lehr-/Lernarrangements, die über das Internet oder Intranet zur Verfügung gestellt werden – sind also eine Form des E-Learning. Schülerinnen und Schülern werden dabei Internetquellen als Ausgangspunkte für die Bearbeitung einer Aufgabe, eines Problems usw. zur Verfügung gestellt. Für die Erfinder der WebQuests, Tom March und Bernie Dodge, steht dabei die eigenständige Arbeit der Lernenden im Vordergrund, die zur selbständigen Konstruktion von Wissen führen soll und nicht ein gelenktes Vorgehen, um Faktenwissen reproduzieren zu lassen. In aller Regel gehen WebQuests nach einer mehr oder weniger einheitlichen Struktur vor:
Ausgehend von einer möglichst authentischen Situation (Einführung) erhalten die Schülerinnen und Schüler Arbeitsaufträge, die sie mit Hilfe der zur Verfügung gestellten Internetquellen, aber auch sonstiger Quellen wie z.B. Bücher und Zeitschriften, bearbeiten können. Es ist durchaus erwünscht, dass sie sich weitere Informationsquellen erschließen und in ihre Bearbeitung einbeziehen. Typisch für WebQuests ist auch, dass konkrete Hinweise für die Vorgehensweise (Prozess) vorgeschlagen werden. Im Vordergrund steht dabei die Kooperation und Kommunikation in der jeweiligen Arbeitsgruppe sowie die Präsentation der Arbeitsergebnisse für die anderen. Häufig findet man auch ein Bewertungsschema (Evaluation), das den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, sich vorab über die Bewertungskriterien zu informieren. Den Abschluss eines WebQuests bildet meist eine (selbstkritische) Reflexion des gesamten Arbeitsprozesses (Fazit).
Längerfristige WebQuests können auf mindestens zwei Arten betrachtet werden: welcher Denkprozess ist erforderlich, um sie zu erstellen, und welche Form nehmen sie nach ihrer Erstellung an. Zu den Denkfähigkeiten, die eine längerfristige WebQuest-Aktivität erfordern könnte, gehören die folgenden (Marzano, 1992):
1. Vergleichen: Identifizieren und Artikulieren von Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen Dingen.
2. Klassifizieren: Einteilung der Dinge in definierbare Kategorien auf der Grundlage ihrer Eigenschaften.
3. Induzieren: Ableitung unbekannter Verallgemeinerungen oder Prinzipien aus Beobachtungen oder Analysen.
4. Deduzieren: Ableiten von unbestimmten Konsequenzen und Bedingungen aus gegebenen Prinzipien und Verallgemeinerungen.
5. Analysieren von Fehlern: Erkennen und Artikulieren von Fehlern im eigenen oder fremden Denken.
6. Unterstützung konstruieren: Ein System der Unterstützung oder des Beweises für eine Behauptung konstruieren.
7. Abstraktion: Das zugrundeliegende Thema oder allgemeine Muster von Informationen identifizieren und formulieren.
8. Analysieren von Perspektiven: Erkennen und Darstellen persönlicher Sichtweisen zu einem Thema.
Literatur:
Marzano, R. J. (1992). A different kind of classroom: Teaching with dimensions of learning. Alexandria VA: Association for Supervision and Curriculum Development.
Moser, Heinz (2000). Abenteuer Internet. Lernen mit WebQuests. Zürich.
Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Psychologische Neuigkeiten für Pädagogen :::
Webquests sind eine sehr interessant Methode im Bereich des E-Learnings. Wer sich für das Thema E-Learning interessiert sollte vielleicht mal folgenden Blog – Eintrag lesen: http://www.mandyschiefner.ch/blog/archives/1060
Auf der Seite sind die Gewinner eines schweizer E-Learning Wettbewerbes aufgelistet und verlinkt, so dass man sich die Projekte der einzelnen Arbeitsgruppen anschauen kann. Es sind sehr interessante Projekte dabei, und wer sich für die Thematik interessiert findet vielleicht die eine oder andere Inspiration.
Mit freundlichen Grüßen