Subkultur kommt aus dem Lateinischen und bezeichnet eine kulturelle Gruppierung bzw. eine Untergruppierung mit jeweils eigenen Merkmalen, Eigenschaften, Interessen, ein eigenes gemeinsames Ziel das die Gruppenmitglieder verfolgen. Dazu zählen zum Beispiel Sekten oder Religionsgemeinschaften.
1. Definition
Subkultur besteht aus einem Kollektiv mit gemeinsam übernommenen Werten sowie gleichem Lebensstil und stellt quasi den interpersonellen Rahmen dar, in den die Wertvorstellungen und Lebensweisen ihrer Mitglieder einzuordnen sind. Sekten, Religionsgemeinschaften und gesellschaftliche Minoritäten sind hier zu nennen, die zum Teil auch zum Überleben eigene und gegenüber der Restgesellschaft konträre Wert- und Verhaltensmuster aufbauen (vgl. Henning Haase & Walter Molt 1981, S.133).
2. Definition
Wenn der Mensch erst durch ein sozial-kulturelles Kräftesystem festgestellt und in Form gebracht wird, dann ist die jeweilige Verfassung dieses Systems von grundlegender Bedeutung für die Formung der Menschen. Freilich: Nie ist der einzelne unmittelbar allen Wirkstrahlen, allen Wirkekräften eines sozial-kulturellen Gesamtsystems ausgesetzt. Diese Wirkstrahlen werden, bevor sie den einzelnen treffen, durch die Medien der Subkulturen gebrochen, auch wird der einzelne durch die Subkulturen, denen er angehört, abgeschirmt. Familie, Landerziehungsheime, kulturell betonte Bünde, Lebenskreise, Sekten, Kirchen, usf. können als derart abschirmende Subkulturen betrachtet werden. Diese Abschirmung kann sehr bewusst erfolgen. Die Mitglieder werden aus den außerfamiliären, außerkonfessionellen Verknüpfungen herausgezogen und für die sich abschließende Gruppe reklamiert (vgl. Werner Ziegenfuss 1956, S. 882).
3. Definition
Jedes soziale System hat eine Kultur, ihre Ausprägungsform ist allerdings abhängig von dem Niveau der gesellschaftlichen Entwicklung. Anders als die Kulturantrophologen verstehen die Soziologen die Kultur nicht als eine Einheit, sondern als ein differenziertes Gefüge von Subkulturen. Die Kultur einer komplexen Gesellschaft etwa die entwickelten Industriegesellschaftern, stellt daher die Gesamtheit der Subkultur der einzelnen nach Lebenssituation und Bewusstseinslage unterscheidbare Gruppen in der Gesellschaft dar, die durch bestimmte Institutionen und Symbole auf gesellschaftlicher Ebene integriert werden. Kein Mensch nimmt direkt am Gesamt der nationalen Kultur teil, sondern über Vermittlung von Gruppen und deren eigene Denk- und Verhaltensmuster sowie die spezifischen Merkmale des höchstpersönlichen Milieus. Manchmal wird der Begriff Subkultur auch als Kultur einer sozial schwächeren Gruppe im Vergleich zur dominanten Kultur der sozial stärkeren Gruppe verstanden (vgl. Alfred Klose & Wolfgang Mantl & Valentin Zsifkovits 1980, S. 588).
4. Definition
Subkultur (lat.) bezeichnet eine besondere Kulturgruppierung innerhalb eines übergeordneten Kulturbereiches (vgl. Günther Drosdowski & Wolfgang Müller & Werner Scholze-Stubenrecht & Matthias Wermke 1996, „Subkultur“, S. 720).
5. Definition
Der Begriff der Subkultur („Unterkultur“) ist ein seit den 1940er Jahren in der Soziologie verwendeter Terminus, mit dem eine bestimmte Untergruppe (Teilmenge) der sozialen Akteure einer Kultur beschrieben wird, die sich im Hinblick auf zentrale Normen deutlich von der „herrschenden“ Kultur abgrenzen. Eine völlige Abgrenzung, also eine den herrschenden Normen diametral gegenübergestellte soziale Gruppe wurde von Soziologen (v.a. seit den Protestbewegungen der 1960er Jahre) häufig als „Gegenkultur“ (counterculture) bezeichnet. Umgangssprachlich werden beide Begriffe häufig synonym verwendet. Seit Ende der 1960er Jahre wurde der Begriff auch umgangssprachlich verwendet, zunächst von Angehörigen der „Gegenkulturen“, später u. a. auch von der Schwulenszene (vgl. Rolf Schwendter 1993).
Literatur
Haase, H. & Molt, W. (1981). Handbuch der angewandten Psychologie. Verlag Moderne Industrie
Ziegenfuss, W. (1956). Handbuch der Soziologie. Stuttgart: Ferdinand Enke Verlag
Klose, A. & Mantl, W. & Zsifkovits, V. (1980). Katholisches Soziallexikon.Verlag Tyrolia/Innsbruck/Wien/München, Verlag Styria/Graz/Wien/Köln
Drosdowski, G. & Müller, W. & Scholze-Stubenrecht, W. & Wermke, M. (1996). Duden 21. Auflage. Mannheim: Dudenverlag
Schwendter, R. (1993). Theorie der Subkultur. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt
Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Psychologische Neuigkeiten für Pädagogen :::
Das Jugendkulturen dauerhaft Bestand haben und immer wieder eine Renaissance erfahren zeigt ihren zeitlosen Reiz auf die Jugend.
Zumindest gilt dies für großen, wie den Punk, Rockabilly, Ska oder auch Mods.
Ob das auch für neuere Subkulturen gilt wie z.B. Emo gilt wage ich zu bezweifeln. Daher sollte man auch ganz klar zwischen Sub/Jugendkultur und modischem Trend unterscheiden!
Das die Kulturgruppen heute wieder aktiver den je sind, sieht man an den einzelnen Szene typischen Foren. Ein Querschnitt über alle Gruppierungen findet man z.B. auf Sub-cultures.de. Dort ist so ziemlich alles vertreten, was sich seit den 50er Jahren entwickelt hat.