In einer umfangreichen Studie mit Erstklässlern an mehreren Grundschulen wurde eindeutig nachgewiesen, dass sich regelmäßige Koordinationsübungen besonders positiv auf die Konzentrationsfähigkeit und die kognitive Leistungsfähigkeit der Kinder auswirken. Die Forscher fanden die Ursache dafür im Zusammenspiel verschiedener Hirnregionen: So ist nicht nur das Kleinhirn, welches für den Erwerb motorischer Fertigkeiten zuständig ist, sondern auch Areale des Großhirns, die für höhere kognitive Funktionen verantwortlich sind, bei diesen Bewegungsübungen aktiv.
Die wiederholte Aktivierung dieser Hirnstrukturen durch regelmäßiges „Bewegungstraining“ scheint die neuronalen Verschaltungen und Verarbeitungsprozesse im Gehirn derart zu optimieren, dass die Kinder anschließend auch in rein geistigen Tätigkeiten, wie konzentriertem Lernen oder Problemlösen, deutlich bessere Leistungen erbringen. Dies zeigt sich etwa darin, dass die Schüler nach den kurzen Bewegungseinheiten im Unterricht deutlich aufmerksamer und lernbereiter sind.
Interessanterweise führen diese 5-minütigen Bewegungsübungen zu keiner nennenswerten Vernachlässigung der anderen Unterrichtsfächer. Obwohl etwas weniger reine Unterrichtszeit zur Verfügung steht, konnten in früheren Studien bei Grundschülern sogar Leistungsverbesserungen über den gesamten Vormittag hinweg nachgewiesen werden. Dies legt nahe, dass die positiven Effekte der Bewegungseinheiten auf Konzentration und kognitive Leistungsfähigkeit die geringfügigen Zeitverluste im klassischen Fachunterricht mehr als ausgleichen.
Insgesamt zeigen diese Ergebnisse eindrucksvoll, wie wichtig regelmäßige körperliche Aktivität bereits im Grundschulalter für eine optimale geistige Entwicklung der Kinder ist. Die Erkenntnisse sollten daher stärker Eingang in die Lehrpläne und den Schulalltag finden, um die Lernchancen der Schüler bestmöglich zu fördern.
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