Wenn es um Nachhilfe geht, ist Mathematik das heikelste Fach, in dem Schüler am meisten eine solche brauchen, gefolgt von den Fremdsprachen und Deutsch. Der Bedarf an Nachhilfe ist dabei in den letzten Jahren größer geworden, was an der Stofffülle und den Rahmenbedingungen von Unterricht liegen dürfte. Der Gruppenunterricht kostet etwa beim Studienkreis 9,60 Euro, bei der Schülerhilfe 7,50 Euro pro Stunde. Für Einzelunterricht werden sogar 29 Euro pro Stunde fällig, wobei die Ganztagsschule ohnehin Unterricht von 8 bis 16 Uhr bietet.
Hier stellt sich für Eltern schon die Frage, ob von den Kindern zu viel an Leistung verlangt wird.
Der Bedarf an Mathematik-Nachhilfe steigt stetig, gefolgt von Deutsch-Nachhilfe und Englisch-Nachhilfe, was man auch daran sieht, dass qualifizierte Nachhilfe-Lehrer ständig gesucht werden. Häufig bieten dabei Schüler aus der gymnasialen Oberstufe ihre Nachhilfedienste an, was den großen Vorteil haben kann, dass ein Nachhilfelehrer, der selbst noch Schüler ist, am ehesten die Schwierigkeiten des Lernstoffs aus eigener Erfahrung kennt. Dabei sind es eher die älteren Schüler, die in ihren Leistungskursen Unterstützung zum Bewältigen des Lernstoffs in Mathematik benötigen, wobei dann oft StudentInnen für die Nachhilfe geeignet sind, denn auch die sind in der Regel näher an den SchülerInnen als LehrerInnen, die ebenfalls häufig ihre Dienste als Nachhilfelehrer arbeiten.
Siehe dazu den Lerntipp Warum ist Mathematik so schwer zu lernen?
Buchtipp
*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Hans Magnus Enzensberger schrieb das Buch „Der Zahlenteufel – Ein Kopfkissenbuch für alle, die Angst vor der Mathematik haben“, die Geschichte des kleinen Robert, der alles hasst, was mit Mathematik zu tun hat und der dann seine Angst verliert. Robert lernt, dass die Zahlen nicht nur ein Hilfsmittel sind, um sich das Taschengeld einzuteilen, sondern auch Charakter haben. Enzensberger selbst hatte einen Lehrer, der überqualifiziert war, einen Schüler des Physikers und Mathematikers Arnold Sommerfeld, der ihn von der Mathematik überzeugt hatte, weil er sie nicht wie eine Formelsammlung vermittelt hatte, die man abfragen konnte. Nur eine richtige Lösung hinzuschreiben, ohne zu wissen, warum, reichte ihm nicht, sodass sich Enzensberger später auch so sehr ärgerte, dass seine Kinder Mathematik rein mechanisch lernen mussten, also wie man das richtige Ergebnis hat, ohne zu verstehen, warum. Um seiner Tochter die Mathematik zugänglich zu machen, schrieb er später das Zahlen-Buch, das an Aktualität nicht verloren hat und zeigt, dass Zählen und Messen nützlich und gut ist, wenn es als Versuch verstanden wird, das vielfältige Wesen der Realität zu verstehen. Kritik ist nur dort angebracht, wo Zahlen einseitig betrachtet und interpretiert werden, wo Menschen nicht richtig mit ihnen umzugehen wissen. Hans Magnus Enzensberger zählt übrigens zu den renommiertesten Schriftstellern der deutschen Literatur und hat neben seinen vielen Büchern für Erwachsene auch für Kinder und Jugendliche geschrieben.
Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Psychologische Neuigkeiten für Pädagogen :::