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Jugendliche und Spiele-Sucht

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Nach der Medienkonvergenz-Monitoring-Studie der Universität Leipzig passen viele Jugendlichen nicht in das Klischee des süchtigen “Dauer Zockers”, vielmehr reflektieren die Jugendlichen ihr Medienverhalten und betrachten den Suchtfaktor von Online-Spielen durchaus kritisch. Da eine Eigenschaft moderner Online Spiele das Spiel rund um die Uhr ist, muss man, will man ein erfolgreicher Spieler sein, sehr viel und sehr lange am Tag spielen. Soziale Bindungen spielen dabei eine große Rolle, denn die meisten Jugendlichen organisieren sich in virtuellen Clans oder Gilden. Hier ergänzen soziale Verpflichtungen, wie regelmäßige Treffen oder gemeinsame Spiele und Aufgaben, soziale Bindungen aus dem realen Leben. Gerade Jugendliche sind in ihrem Leben durch viele Krisen, die notwendige Loslösung vom Elternhaus oder schulische Probleme einem starken Druck ausgesetzt. Online-Spiele können hier einen Ersatzanker darstellen, da dort Erfolge erlebt werden können. Online-Spiele sind für sich genommen keine größere Gefahr für Jugendliche als Fernsehen oder mangelnde Interaktion und Kommunikation innerhalb der Familie. Daher kann die manchmal thematisierte Vereinsamung durch Online-Spiele nicht pauschalisiert werden, denn oftmals werden die Online-Kontakte auch im „realen“ Leben gepflegt.

Online-Spielsucht ist anderen Süchten ähnlich

Bekanntlich spielt Dopamin eine wichtige Rolle im Belohnungssystem des Gehirns, und ein gestörter Dopamin-Stoffwechsel steht mit vielen Suchterkrankungen im Zusammenhang. Es zeigte sich, dass bei Online-Spielsüchtigen die Anzahl der Dopamin-Rezeptoren vermindert ist, wobei, wie dieser Effekt umso stärker ist, je größer die Abhängigkeit laut Diagnose-Test war. Ein Mangel dieser Rezeptoren zusammen mit einer gleichzeitig beobachteten verminderten Aktivität des Präfrontallappens ist ebenfalls ein typisches Anzeichen von Drogensucht, wie er sich etwa bei Methamphetamin-Süchtigen nachweisen lässt. Man muss daher annehmen, dass die zugrundeliegenden neuronalen Mechanismen bei einer Online-Abhängigkeit denen bei anderen Suchterkrankungen ähnlich sind.

Siehe auch Spielsucht – Onlinegames.

Quellen
Prints @ Parents – Der kleine Online-Ratgeber für Eltern und Pädagogen Ausgabe 01/2008.
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-18118-2014-10-15.html (14-10-15)




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