Mikrolernen – micro learning – ist eine zunehmend populäre Lernmethode, die sich insbesondere durch ihre kurzen, flexiblen und interaktiven Lerneinheiten auszeichnet. Im Gegensatz zu traditionellen Lernformen bietet Mikrolernen eine Reihe von Vorteilen, die es für viele Lernende besonders attraktiv machen. Der Schlüssel zum Mikrolernen liegt in der Aufteilung des Lernstoffs in kleine, überschaubare Portionen, die in kurzen Zeitspannen von wenigen Sekunden bis maximal 15 Minuten konsumiert werden können. Diese kompakten Lerneinheiten sind leicht verständlich und ermöglichen es den Lernenden, sich rasch und effizient neues Wissen anzueignen. Durch das unmittelbare Feedback, das die Lernenden direkt nach Abschluss einer Einheit erhalten, können sie ihren Lernfortschritt kontrollieren und gegebenenfalls Lücken oder Unklarheiten schnell identifizieren und beheben.
Ein weiterer Vorteil des Mikrolernens ist seine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an den Lebens- und Arbeitsalltag der Lernenden. Da die Lerneinheiten ortsunabhängig und in kurzen Zeitfenstern absolviert werden können, lassen sie sich leicht in den Tagesablauf integrieren, sei es während der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, in Pausen am Arbeitsplatz oder in freien Momenten zu Hause. Diese Möglichkeit, den Lernprozess an die individuellen Bedürfnisse und Rhythmen der Lernenden anzupassen, erhöht die Motivation und Lernbereitschaft erheblich.
Darüber hinaus bietet Mikrolernen den Vorteil, dass es als gesteuertes informelles Lernen bezeichnet werden kann. Die Lernenden haben die Möglichkeit, die Inhalte selbst auszuwählen und mitzugestalten, wodurch der Lernprozess ihren persönlichen Interessen und Bedürfnissen noch stärker entspricht. Diese Form des selbstgesteuerten Lernens fördert die Eigeninitiative und Verantwortungsübernahme der Lernenden, was wiederum zu einer höheren Lerneffizienz und -nachhaltigkeit führen kann.
Experten gehen davon aus, dass Mikrolernen das E-Learning in Zukunft noch individueller gestalten wird. So können beispielsweise Fremdsprachen oder andere Fachgebiete in kleinen, überschaubaren Portionen erlernt werden, die sich nahtlos in den Alltag der Lernenden einfügen. Durch diese Anpassungsfähigkeit an den individuellen Rhythmus und die Möglichkeit zur Selbstbestimmung des Lerntempos und -inhalts, kann Mikrolernen einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Lernerfolgs leisten.Darüber hinaus wird vermutet, dass Mikrolernen auch dabei helfen kann, die sogenannte Vergessenskurve zu durchbrechen. Durch die häufige Wiederholung und Auffrischung von Inhalten in kurzen Lerneinheiten kann das Behalten des Gelernten deutlich verbessert werden. Somit bietet Mikrolernen nicht nur eine zeitsparende und flexible Lernmethode, sondern kann auch langfristig zu einem nachhaltigeren Wissenserwerb beitragen.
Insgesamt zeigt sich, dass Mikrolernen aufgrund seiner Vorzüge wie Kompaktheit, Flexibilität und Selbststeuerung ein zukunftsträchtiges Konzept darstellt, das das Lernen in der digitalen Welt erheblich bereichern und individualisieren kann.
Literatur
Stangl, W. (2014, 31. August). Mikrolernen: Eine effiziente Lernmethode für die digitale Ära. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
https:// lexikon.stangl.eu/25198/mikrolernen
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