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Unterrichtseinstieg Redekette

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Jeder Lehrende trägt eine große Verantwortung, wenn es darum geht, den Lernprozess der Studenten oder Schüler optimal zu gestalten. Zum einen können Lehrende durch ihre Herangehensweise und Methodik die Art und Weise der Wissensvermittlung maßgeblich beeinflussen. Zum anderen haben sie einen entscheidenden Einfluss darauf, wie Motivation und Interesse der Lernenden geweckt und aufrechterhalten werden können. Dabei macht es einen großen Unterschied, ob die Teilnehmer aus eigenem Antrieb und Interesse an einem Thema arbeiten, wie zum Beispiel in einem Volkshochschulkurs, oder ob sie aufgrund externer Vorgaben wie Schulpflicht an einer Veranstaltung teilnehmen müssen. Wenn Lehrende sich zu sehr an starren Lehrplänen und Curricula orientieren, ohne die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Lernenden zu berücksichtigen, besteht oft die Gefahr, dass das Interesse und die Aufmerksamkeit verloren gehen.

Die Lehrerin bzw. der Lehrer stellt eine Frage, die sehr viele Möglichkeiten der Beantwortung lässt oder einen entsprechenden Impuls. Die Frage bzw. Aufgabenstellung sollte offen sein, damit alle SchülerInnen den Sinn des Gesprächs verstehen, denn nur so wird gewährleistet, dass sich die ganze Klasse beteiligen kann und das Unterrichtsgespräch nicht nach wenigen Beiträgen endet.

Ein Schüler bzw. eine Schülerin beginnt mit der Beantwortung der Frage und nimmt einen anderen Schüler bzw. eine andere Schülerin dazu mit. Es entsteht so eine Kette von Beiträgen, die von der Lehrerin bzw. vom Lehrer nicht unterbrochen wird, sondern diese greifen nur ein, wenn die Regeln missachtet werden. Die Lehrerin bzw. der Lehrer kann nach Beendigung auf einzelne Äußerungen eingehen oder eine Zusammenfassung des Gesagten geben.

Diese Methode eignet sich gut als Einstieg in ein Thema, zu dem sich die SchülerInnen frei äußern können, ohne dass es falsche Antwortmöglichkeiten gibt. Sie kann ebenfalls in Unterrichtsphasen eingesetzt werden, die dem Erfahrungs- oder Meinungsaustausch, der Sammlung von Ideen usw. dienen sollen.

Die SchülerInnen haben dabei die Möglichkeit, mehr miteinander zu sprechen als nur mit der Lehrerin bzw. dem Lehrer, die sich auf das Zuhören konzentrieren kann.

Für diese Methode muss es möglich sein, dass die SchülerInnen Blickkontakt zueinander haben, d. h., die Sitzordnung sollte so angepasst werden, dass sich alle anschauen können. Damit auch alle SchülerInnen an die Reihe kommen, müssen eventuell Regeln aufgestellt werden, etwa dass Mädchen und Buben abwechselnd an die Reihe kommen müssen. Man kann sich auch am Alphabet orientieren.

Dialogorientierter Einstieg

Um fehlender Motivation entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, die Lernenden aktiv in den Unterricht einzubinden. Eine Möglichkeit dafür ist der Einstieg in ein neues Thema durch Gruppenarbeit, bei der die Teilnehmer in kleinen Gruppen erste Ideen und Überlegungen austauschen können. Dieser dialogorientierte Einstieg fördert nicht nur das Interesse und die aktive Beteiligung am Thema, sondern bereitet die Lernenden auch optimal darauf vor, die anschließenden Inhalte und Präsentationen des Lehrenden aufmerksam und engagiert zu verfolgen. Denn durch die kurze Vorbereitung in der Gruppe fühlen sich die Teilnehmer bereits persönlich mit dem Thema verbunden und sind daher offener für die vertiefenden Erläuterungen. Insgesamt kann man sagen, dass ein kurzer Austausch oder eine kurze Diskussion zu Beginn das Engagement und die Lernbereitschaft der Teilnehmer deutlich steigern kann. (Stangl, 2025).



Literatur

Mattes, Wolfgang (2002). Methoden für den Unterricht. 75 kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende. Paderborn: Schöningh.
Stangl, W. (2015, 18. Februar). Dialogorientierter Einstieg in den Unterricht erhöht die Motivation. Lerntipps: Die Neuigkeiten.
https:// lerntipps.lerntipp.at/dialogorientierter-einstieg-in-den-unterricht-erhoeht-die-motivation


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