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Schuluniformen zur Konfliktvermeidung?

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Auch „das Fremde“ oder „das Andere“ gehört zum Ursachen-Komplex für das Mobbing in der Schule, d. h., Unterschiede im Vergleich zur Mehrheit der jeweiligen Gruppe spielt eine Rolle: Die andere Nationalität, die andere Kultur, die andere Religion, die andere Sprache oder die andere Bekleidung können Mobbingverhalten begünstigen. Die Bekleidung spielt eine immer mehr wichtigere Rolle und die Altersschwelle für das Markenbewusstsein ist in den letzten Jahren gesunken, dass es sogar schon im Kindergarten beobachtet werden kann, aber spätestens ab der weiterführenden Schule müssen die Markennamen auf Hosen, Rucksäcken, Turnschuhen, Jacken, Pullovern und anderen Kleidungsstücken „stimmen“, sonst ist man nicht mehr „angesagt“ oder „cool“. Kleidung wird zunehmend zum sozialen Indikator, zum Erkennungszeichen untereinander, denn Uniformität des Äußeren unter Gleichgesinnten schafft Solidarität, gibt dem Einzelnen das Gefühl von Stärke. Es bilden sich bestimmte „Gruppenästhetiken“, wer diesen nicht genügt, wird schnell zum Außenseiter.

In vielen Schulen aus aller Welt ist es üblich, auf einheitliche Schulkleidung zu setzen, doch während in angelsächsischen Ländern bis heute vor allem Uniformen getragen werden, findet in Europa die Diskussion im Sinne einer einheitlichen Bekleidung für Schüler statt. Unterscheiden muss man hier zwischen Schuluniform, Dress-Code und Kleidung speziell für Schulen.

Schuluniformen sind in nahezu allen Details festgelegt, d. h., Schnitt, Farbe, Textilart und Trageweise der Kleidung sind exakt vorgeschrieben. Die SchülerInnen haben keine Möglichkeit, ihr Äußeres zu variieren. Daneben existiert die Variante des Dress-Codes, die vor allem in Amerika praktiziert wird, wobei hier Farbe und Schnitt der Textilien vorgegeben werden, ebenso wie Rock- oder Hosenlänge. SchülerInnen kombinieren dabei oft Tücher, Schals oder Krawatten dazu. Die SchülerInnen sind verpflichtet, Schuluniform zu tragen bzw. sich gemäß Dress-Code zu kleiden, insbesondere bei Schulveranstaltungen mit einer gewissen Öffentlichkeit.

Aus der Sicht der LehrerInnen steht bei der einheitlichen Schulbekleidung die Integration im Vordergrund, damit SchülerInnen mit Migrationshintergrund, neue SchülerInnen und SchülerInnen aus unterschiedlichen sozialen Schichten nicht auf den ersten Blick zu identifizieren sind. Manche Wertvorstellungen einer Schulgemeinschaft werden über Schulkleidung mit transportiert, sodass der Unterricht im Vordergrund und steht nicht das Äußere der SchülerInnen. Einheitliche Schulkleidung löst zwar keine sozialen und kulturellen Probleme im Schulalltag, sie kann aber dazu beitragen, Konflikte zu reduzieren.

Auch Mobbing auf Grund falscher Kleidung kann verringert werden, wenn eine einheitliche Schulkleidung eingeführt wird. Die Motive für Schulkleidung können variieren und sollten am besten mit den SchülerInnen abgesprochen werden, schließlich müssen diese die Kleidung akzeptieren und gern tragen. Im Internet gibt es zahlreiche Anbieter, die stylische Schulkleidung individuell gestalten und auch bei der Motivumsetzung helfen. Durch die einheitlichere Kleidung konzentrieren sich die SchülerInnen auf den Unterricht und der Lernstoff und nicht mehr so sehr auf Nebensächlichkeiten, wie zum Beispiel das Outfit der Mitschüler. Außerdem steigert Schulkleidung die Identifikation mit der Schule und verstärkt das Gemeinschaftsgefühl.

Siehe dazu Machen Kleider wirklich Schule?




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