Die traditionelle Schule vermittelt oft Lektionen, die für das spätere Leben nicht optimal sind beziehungsweise sogar hinderlich sind und zu einigen problematischen Konsequenzen führen.
- Passives Lernen: Die Schule fördert häufig ein passives Konsumieren von Informationen, anstatt aktives, eigenständiges Lernen durch die eigene Auseinandersetzung mit Themen zu unterstützen. Stattdessen sollen die Schüler meist Wissen einfach rezeptiv aufnehmen und wiedergeben. Dies führt dazu, dass viele Erwachsene später Schwierigkeiten haben, selbstständig und effektiv zu lernen, da sie an die passiven Schulmethoden gewöhnt sind.
- Auswendiglernen statt Verständnis: Der Fokus liegt oftmals zu sehr auf dem reinen Auswendiglernen von Fakten und Informationen, ohne dass das tiefere Verständnis von Zusammenhängen und Hintergründen gefördert wird. So können Schüler zwar viel Faktenwissen reproduzieren, haben aber Probleme, dieses Wissen tatsächlich anzuwenden und kreativ weiterzuentwickeln.
- Fehlerkultur: In der Schule werden Fehler häufig als etwas Negatives betrachtet, das es zu vermeiden gilt. Dabei sind Fehler jedoch ein natürlicher und wichtiger Teil des Lernprozesses. Eine offene Fehlerkultur, in der Fehler als Chance zum Lernen gesehen werden, würde es den Schülern ermöglichen, Neues auszuprobieren und über ihre Grenzen hinaus zu wachsen, ohne ständig Angst vor Fehlern haben zu müssen.
- Stillsitzen und Zuhören: Die Schule legt oft einen starken Wert auf Disziplin, Stillsitzen und passives Zuhören. Dies behindert jedoch die Entfaltung von Kreativität und individuellen Lernwegen der Schüler. Stattdessen sollte mehr Raum für eigene Experimente, Gruppenarbeit und das selbstständige Entdecken von Zusammenhängen geschaffen werden.
Diese Schwächen im Schulsystem führen dazu, dass viele Erwachsene Hemmungen beim späterem Lernen entwickeln, Angst vor Fehlern haben und ihre kreativen Potenziale nicht voll ausschöpfen können. Um dies zu verbessern, wären tiefgreifende Reformen im Bildungssystem notwendig, die den Fokus stärker auf aktives, selbstgesteuertes Lernen, eine offene Fehlerkultur und die Förderung von Kreativität legen. Auch sollte der Fokus mehr auf das Verständnis und die Anwendung von Wissen gerichtet werden, anstatt sich auf das reine Auswendiglernen von Fakten zu konzentrieren. Dies fördert ein tieferes Verständnis der Inhalte und befähigt die Schüler, das Gelernte in neuen Situationen anzuwenden. Anstatt Leistungskontrollen durchzuführen, die vor allem das Abrufen von Informationen testen, könnten alternative Bewertungsformen wie Projektarbeiten, Präsentationen oder Portfolios eingesetzt werden, um die Entwicklung und Anwendung der Kompetenzen besser abzubilden. Durch diese Herangehensweise lernen die Schüler, kritisch zu denken, Zusammenhänge zu erkennen und eigenständig Lösungen zu entwickeln. Dies bereitet sie nicht nur optimal auf zukünftige Herausforderungen vor, sondern fördert auch ihre Freude am Lernen und ihre Selbstständigkeit.
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