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Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Dialoglesen ist eine didaktische Methode der gemeinsamen Textrezeption, bei der sich eine erwachsene Bezugsperson und ein Kind beim Lesen abwechseln. Ziel ist die Förderung der Leseflüssigkeit, Lesegenauigkeit und des Textverständnisses. Beim Dialoglesen liest typischerweise der Erwachsene einen Satz laut vor, während das Kind leise mitliest. Anschließend liest das Kind den nächsten Satz laut, gefolgt von einer erneuten Wiederholung durch den Erwachsenen in umgekehrter Reihenfolge. Diese abwechselnde Struktur unterstützt besonders leseungeübte Kinder beim Aufbau von Sicherheit im Umgang mit geschriebenem Text (Rosebrock & Nix, 2020).

Ein wichtiger Aspekt des Dialoglesens ist die aktive Beteiligung des Kindes. Das Mitverfolgen des Textes mit dem Finger hilft dabei, die Verbindung zwischen geschriebener und gesprochener Sprache zu stärken. Um die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten, kann der Erwachsene das Lesen unerwartet unterbrechen, sodass das Kind spontan einspringen und weiterlesen muss. Diese Technik fördert das aufmerksame Mitlesen und die Konzentration.

Darüber hinaus kann das dialogische Lesen durch Rollenlesen erweitert werden. Hierbei übernehmen Leserinnen bestimmte Rollen aus dem Text und passen ihre Stimme und Intonation entsprechend an. Dies unterstützt nicht nur die Lesemotivation, sondern auch das Textverständnis, da die Leserinnen sich stärker in die Figuren hineinversetzen.

Bei sehr leseunsicheren Schülerinnen oder Schülern kann zu Beginn der Leseförderung auch das häufige Vorlesen durch die Lehrkraft hilfreich sein. Dabei wiederholt das Kind nach kurzen Texteinheiten den gehörten Abschnitt. Um rein mechanisches Auswendiglernen zu vermeiden, sollte die Textmenge bei zu schneller Reproduktion erhöht werden.



Literatur

Rosebrock, C. & Nix, D. (2020). Grundlagen der Lesedidaktik und der literarischen Bildung. Kallmeyer/Klett.


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