Forschungen zeigen, dass spielerisches Lernen die kognitive Entwicklung in vielfältiger Weise fördert. Es führt nicht nur zu einer tieferen Verarbeitung von Informationen, sondern unterstützt auch die Entwicklung von Kreativität, Problemlösefähigkeiten und sozialen Kompetenzen.
Die Theorie des erfahrungsbasierten Lernens (Experiential Learning) von David Kolb betont die Bedeutung von Erfahrungen im Lernprozess. Spielerisches Lernen ermöglicht es, solche Erfahrungen in einem sicheren, risikoarmen Umfeld zu sammeln. Wenn wir uns beim Lernen ausprobieren dürfen, ohne Angst vor Fehlern, und in einem spielerischen Rahmen agieren, bleibt das Gelernte nicht nur deutlich länger im Gedächtnis, sondern wird auch tiefer verankert. Zudem fördert der spielerische Ansatz die Motivation und Freude am Lernprozess.
Ein weiterer wichtiger wissenschaftlicher Ansatz, der die Effektivität des spielerischen Lernens erklärt, ist die Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan. Diese Theorie beschreibt, dass Menschen besonders gut lernen, wenn ihre Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit erfüllt sind. Spielerisches Lernen schafft eine Umgebung, in der wir selbst entscheiden können, wie wir lernen (Autonomie), uns durch Erfolgserlebnisse kompetent fühlen (Kompetenz) und oft gemeinsam mit anderen spielen und lernen können (soziale Eingebundenheit). Diese Kombination macht das Lernen nicht nur effektiv und nachhaltig, sondern fördert auch die persönliche Entwicklung und das Wohlbefinden der Lernenden.
Darüber hinaus hat spielerisches Lernen noch weitere Vorteile. Es ermöglicht es, komplexe Themen auf eine spielerische und interaktive Art und Weise zu vermitteln, was das Verständnis erleichtert. Zudem können Lernende durch den Spaß und die Motivation, die das Spielen vermittelt, Durchhaltevermögen und Ausdauer beim Lernen entwickeln. Insgesamt bietet spielerisches Lernen somit ein ganzheitliches, effektives und nachhaltiges Konzept, um Wissen zu vermitteln und die Persönlichkeitsentwicklung der Lernenden zu fördern.
Literatur
Stangl, W. (2011, 11. Juli). Lernmotive und Lernmotivation. [werner stangl]s arbeitsblätter.
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/MOTIVATION/Lernmotivation.shtml
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