Die Ratgeberliteratur für Eltern ist unüberschaubar geworden. Eltern erhalten eine Menge gut gemeinter Ratschläge zu Erziehungs- und Schulfragen. Es gibt nicht nur unzählige Ratgeber, sondern auch im Internet wuchern einschlägige Websites und Weblogs für Kinder vom Säuglings- bis zum Jugendalter. Eltern sehen sich in diesen Quellen mit den verschiedensten Methoden konfrontiert, wie denn nun ihre Erziehung gelingen kann.
Ob in den ersten Lebensjahren oder in der Pubertät, die Erziehungsaufgabe muss jeden Tag aufs Neue gemeistert werden, aber es stellen sich immer wieder ähnliche Fragen: Wie finden Eltern die richtige Balance zwischen Beschützen und Grenzen setzen, zwischen konsequent sein und loslassen? Wie können sie ihre Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten? Wie kann man den ständig wechselnden Bedürfnissen der Kinder Rechnung tragen, ohne sich selbst zu überfordern?
Deshalb finden wir bei Erziehern eine große Unsicherheit, Kindern Regeln und auch Grenzen zu setzen, weil viele Eltern das Gefühl haben, dass sie damit die Entwicklung der Kinder beeinträchtigen. Dabei können Regeln auch Sicherheit geben. Die Kindererziehung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, nicht zuletzt durch die neuen Medien. Die größte Veränderung ist, dass Eltern ihre Kinder heute gleichberechtigt behandeln, sie aber auch überfordern und ihnen Entscheidungen abverlangen, die eigentlich auf die Ebene der Erwachsenen gehören.
Die Verunsicherung über die eigene Rolle ist groß, was insbesondere für Väter gilt, da sie nicht zuletzt aufgrund des gesellschaftlichen Drucks immer mehr an der Erziehung ihrer Kinder beteiligt werden sollen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Väter ihren eigenen Vater im Auge haben, während Mütter per se mehr mit ihrer Rolle beschäftigt sind und dazu neigen, zu überkompensieren und zu bemuttern.
Die Eltern müssen also das richtige Gleichgewicht zwischen diesen neuen Herausforderungen finden. Siehe dazu auch auch die
Warnhinweis vor Elternratgebern
Mittel- bis langfristiges Ziel jeder Beratung von Eltern in Erziehungs- und schulischen Angelegenheiten – also auch diese Webseiten – ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Wer stets fertige Lösungen präsentiert bekommen möchte, begibt sich mit der Zeit in ein Abhängigkeitsverhältnis, das dieses Ziel in die Ferne rückt. Manche ElternberaterInnen sind regelrechte „Erziehungstippmaschinen“ und „Lerntippmaschinen“, die jede Frage aufnehmen und ohne Zögern auf jede Frage eine mehr oder weniger passende Antwort ausspucken. Man muss sich auch fragen, was bei „Experten“ für eine Denkweise vorherrscht, die unter dem Titel „Spuckt Ihr kleiner Drache auch manchmal Feuer?“ Erziehungsratschläge im Internet unter eben der Webadresse „Mein-kleiner-Drache“ anbieten wollen. Diese Form der Beratung hilft Eltern nur für den Moment, mitunter jedoch auch gar nicht, da die genauen Umstände des wahrgenommenen Erziehungs- oder Lennproblems unberücksichtigt bleiben, die aber in der Regel den Schlüssel für eine nachhaltige Lösung darstellen.
Literatur
Stangl, W. (2012, 1. Juli). Elterntipps zum besseren Lernen. Aus den Tipps für Eltern!
https://eltern.lerntipp.at/
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