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5- bis 7-Jahresverschiebung bei Kindern

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Die 5- bis 7-Jahresverschiebung bezieht sich auf die Verbesserungen der kognitiven Fähigkeiten von Kindern in dieser Altersgruppe, insbesondere in ihrer Fähigkeit, die Kontrolle über ihre Aufmerksamkeit und ihr Verhalten auszuüben. Da diese Verschiebung mit dem Eintritt in die Schule zusammenfällt, ist unklar, inwieweit sie durch die Reifung des Gehirns oder die Exposition gegenüber der formalen Schulbildung verursacht wird.

In einer Längsschnittstudie haben Brod et al. (2017) 5-Jährige, die kurz vor dem offiziellen Stichtag für den Eintritt in die erste Klasse geboren wurden, verfolgt und diejenigen, die in diesem Jahr in die erste Klasse eingestiegen sind, mit denen verglichen, die im Kindergarten geblieben sind, der eher spielorientiert ist.

Beide Gruppen, also sowohl die Kindergartenkinder als auch die Schulkinder, verbesserten über dieses Jahr hin ihre Aufmerksamkeit sowie ihre Verhaltenskontrolle, doch insgesamt machten die Schulkinder im Vergleich zu den Kindergartenkindern größere Entwicklungssprünge. Außerdem zeigten sie eine höhere Aktivierung des rechten posterioren Parietalcortex, also jenes Areals, das länger andauernde Aufmerksamkeitsleistungen ermöglicht. Diese Ergebnisse zeigen demnach, wie der Umweltkontext der formalen Schulbildung jene Gehirnmechanismen beeinflusst, die einer verbesserten Konzentration auf kognitiv anspruchsvolle Aufgaben zugrunde liegen. Kinder mit einer stärkeren Zunahme in der Aktivierung ihres rechten posterioren Parietalcortex zeigten eine stärkere Verbesserung in ihrer Verhaltenskontrolle, sodass die Ergebnisse darauf hindeuten, dass sich die strukturierte Lernumgebung der Schule positiv auf die Entwicklung der Verhaltenskontrolle auswirkt. Allerdings bedeutet das nicht, dass eine frühe Einschulung automatisch günstiger ist, denn jedes Kind ist anders.



Literatur

Brod, G., Bunge, S. A., & Shing, Y. L. (2017). Does One Year of Schooling Improve Children’s Cognitive Control and Alter Associated Brain Activation? Psychological Science, 28, 967–978.


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