Es gibt nur ein Problem, das schwieriger ist, als Freunde zu gewinnen. Sie wieder loszuwerden.
Mark Twain
Sozialisation bezeichnet man den Lernprozess und die Entwicklung, die ein Mensch in Auseinandersetzung mit seiner Umwelt (Familie, Freunde, Gesellschaft, Kultur) durchläuft. Sozialisation in der Psychologie bezeichnet den komplexen Prozess, in dem sich das Kleinkind als noch asoziales, unangepasstes, egozentrisches Wesen zum reifen Erwachsenen entwickelt, der einen angepassten gesellschaftlichen Umgang hat, der die Normen und Regeln der Gesellschaft vertritt und Verantwortung und Gestaltungsbereitschaft für diese Gesellschaft zeigt. Während dieses Prozesses werden gebilligte Verhaltensweisen und Normen erworben und nicht erwünschte, tabuisierte Verhaltensweisen abgelegt. Diese Entwicklung des Menschen findet in allen Kulturen statt, natürlich in anderen Ausformungen, aber jede Kultur schafft es, ihren sozialisierten Menschen hervorzubringen.
Ein Großteil der Forschung zum prägenden Einfluss der sozialer Klasse auf Menschen beruht auf den Ideen Bourdieus, der beschreibt, wie sich das Umfeld, in dem Menschen aufwachsen, tief in ihre Identität einschreibt. Aus der Sicht der Sozialpsychologie lässt sich auch argumentieren, dass Menschen aus einer niedrigeren sozialen Klasse über weniger Ressourcen verfügen und ihre Umwelt dadurh in geringerem Maße beeinflussen können, sodass sie somit stärker auf gegenseitige Hilfe angewiesen sind, was letztlich dazu führt, dass für diese Gruppen Zusammenhalt und Solidarität zentrale Werte darstellen. Diese Menschen identifizieren sich mit diesem Wert und verhalten sich dementsprechend kooperativ, während Menschen aus einer höheren sozialen Klasse über mehr Ressourcen verfügen, d. h., sie können meist zwischen mehreren Alternativen entscheiden und sind dadurch weniger auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Daraus entwickeln sich individualistischere Selbstkonzepte, bei denen es ganz wesentlich ist, die Umwelt nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Solche unterschiedlichen Verhaltensweisen stellen somit aus sozialpsychologischer Sicht eine Anpassungsleistung an das jeweiliges Lebensumfeld dar.
1.Definiton
Sozialisation nennt man den lebenslangen Prozeß der Entstehung individueller Verhaltensmuster, Werte, Maßstäbe, Fähigkeiten und Motive in der Auseinandersetzung mit den entsprechenden Maßstäben einer bestimmten Gesellschaft (Zimbardo 1995, S.80).
2.Definition
Die verbreitete Definition ist: Sozialisation bezeichnet den Prozess der Entwicklung eines Menschen in Auseinandersetzung mit der sozialen und materiellen Umwelt („äußere Realität“) und den natürlichen Anlagen und der körperlichen und psychischen Konstitution („innere Realität“) (Rost 2001, S.669)
3.Definiton
Sozialisation bezeichnet meist die Gesamtheit all jener durch die Gesellschaft vermittelten Lernprozesse (u.a. das Benehmen), in denen das Individuum in einer bestimmten Gesellschaft (Übertragung von Bräuchen etc.) und ihrer Kultur sozial handlungsfähig wird – also am sozialen Leben teilhaben und an dessen Entwicklung mitwirken kann. Sozialisation ist somit ein lebenslanger Prozess. Gruppen, Personen und Institutionen, welche die sozialen Lernprozesse des Individuums steuern und beeinflussen, bezeichnet man als Sozialisationsinstanzen. (Ohne Autor (2007). Sozialisation. WWW: http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialisation (2007-10-23).
4.Definiton
Zentraler Begriff der Verhaltens- und Sozialwissenschaften zur Beschreibung der »soziokulturelle Geburt« (R. König) des Menschen, d.h. des Prozesses des Hineinwachsens des Menschen in gesellschaftl. Struktur- und Interaktionszusammenhänge (z. B. In Familien, Gruppen, Schichten) und dessen Ergebnisses, seine »Konstituierung« als soziale, gesellschaftlich handlungsfähige Persönlichkeit (BrockHaus 2006, S.606).
5.Definiton
Die Gesamtheit sozialer Lernprozesse, die ein Mensch durchläuft, nennt man Sozialisation; als Sozialisation wird oft auch das Ergebnis dieser Lernprozesse bezeichnet (Schönpflug/Schönpflug 1983, S.373).
Zimbardo, Philip G. (1995). Psychologie. Berlin, Heidelberg, New York. Springer-Verlag.
Rost (Hrsg.), Detlef H. (2001). Handwörterbuch Pädagogische Psychologie. Weinheim. Psychologie VerlagsUnion, Verlagsgruppe Beltz.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialisation
Brockhaus GmbH (2006) Brockhaus – Enzyklopädie in 30 Bänden: Bd.25 Sele-Sp . Mannheim: © Brockhaus GmbH.
Schönpflug/Schönpflug, Wolfgang/Ute. (1983) Psychologie. München-Wien-Baltimore. Urban&Schwarzenberg.
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