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Sabine Seichter: Der lange Schatten Maria Montessoris

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Seichter MontessoriDas Buch „Der lange Schatten Maria Montessoris“ von Sabine Seichter setzt sich kritisch mit der Montessori-Pädagogik auseinander, die oft als Qualitätsmerkmal für hochwertige Bildung angesehen wird. Die Autorin beleuchtet die Schattenseiten der Montessori-Pädagogik und kritisiert die unkritische Verehrung Maria Montessoris. Sie weist auf die biologistischen Grundlagen und eugenischen Ansätze in Montessoris Denken hin, die auf rassistischen Vorstellungen von der Höherentwicklung bestimmter Menschengruppen beruhen. Seichter betont, dass Montessoris Ideen Anknüpfungspunkte zum italienischen Faschismus hatten und Maria Montessori sogar aktiv die Zusammenarbeit mit Mussolini suchte. Sie zeigt, wie Montessori strategische Veränderungen vornahm, um die Montessori-Methode im faschistischen Italien zu verbreiten. Diese Erkenntnisse sind in Fachkreisen nicht neu, werden aber von Seichter scharf und polarisierend interpretiert, so dass das Buch eher einer Abrechnung mit Montessori und ihren Anhängern im deutschsprachigen Raum gleicht als einer ausgewogenen Auseinandersetzung. Er kritisiert nicht nur Montessoris Vergangenheit, sondern auch aktuelle Tendenzen in den Biowissenschaften. Dennoch ist es wichtig, die historischen Kontexte der Montessori-Pädagogik zu beleuchten und die Verehrung Montessoris kritisch zu hinterfragen. Seichter vertritt die These, dass Montessoris pädagogische Ideale gut zu den aktuellen Tendenzen des Leistungsdrucks passen und eher auf Anpassung und Leistungssteigerung als auf Vielfalt und individuelle Entfaltung abzielen. Die Autorin hinterfragt den Selbstoptimierungs- und Anpassungsdruck im Montessori-Ansatz, der die Individualität der Kinder zu unterdrücken scheint. Dieser Ansatz wird in die Nähe des neoliberalen Erziehungsschemas gerückt, das auf Selbstoptimierung und Anpassung ausgerichtet ist.




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