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Mangelnde Fähigkeit von Kindern, sich selbst zum Lernen zu motivieren

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Es gibt zahlreiche Ursachen für die mangelnde Fähigkeit von Kindern, sich selbst zum Lernen zu motivieren, wobei dies meist darauf zurückzuführen ist, dass man ihnen sämtliche Schwierigkeiten aus dem Weg räumt. Die eigene Einschätzung der Leistung fällt nämlich durchweg positiv aus, während andere Sichtweisen seitens Dritter in Schwierigkeiten resultieren, die von den Betroffenen nicht erwünscht sind.

Dabei stellt der erfolgreiche Umgang mit schlechten Noten einen entscheidenden Faktor dar. Die Betroffenen äußern, dass sie sich in einem emotionalen Zustand befinden, der durch das Gefühl von Unwohlsein und negativen Emotionen geprägt ist. Dieses Gefühl ist bei Jugendlichen weit verbreitet und muss von ihrem Umfeld anerkannt werden. Wie gestaltet sich der weitere Verlauf? Welcher Aspekt wird fokussiert? In diesem Kontext stellt sich die Frage, ob und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation zu verbessern. Dabei kann es hilfreich sein, sich Unterstützung zu holen, um zu analysieren, wie das nächste Mal besser gelernt werden kann und welche Fehler genau gemacht wurden. Die Mehrheit der Kinder ist sich jener Defizite, die zu den schlechten Noten geführt haben, meist nicht bewusst.

Fehler werden nicht als integraler Bestandteil des Lernprozesses wahrgenommen. Die Begriffe des wachsenden und des fixen Selbstbildes wurden von Carol Dweck geprägt. Mit einem positiven Selbstbild sind Kinder in der Lage, neue Dinge zu lernen, sich neue Fähigkeiten anzueignen und zu wachsen. Bei einem fixen Selbstbild besteht die Überzeugung, dass die eigene Leistungsfähigkeit als schlecht bewertet wird und keine Möglichkeit zur Veränderung besteht. Die Begründung liegt in der Annahme, dass die anderen Schüler besser seien. In der Konsequenz ist eine Motivation, die auf einem starren Selbstbild basiert, nicht gegeben.

Dabei wird die Bedeutung von Anstrengung im Vergleich zum Talent deutlich: Das Vorhandensein von Talent gibt lediglich Aufschluss über die Geschwindigkeit, mit der Fähigkeiten entwickelt werden, während Anstrengung darüber entscheidet, in welchem Umfang dies geschieht. Der Erfolg ist das Resultat einer Anstrengung, die auf Basis der erlernten Fähigkeiten erfolgt.

Die Annahme, andere seien besser und hätten mehr Talent, stellt lediglich eine bequeme Ausrede dar. Diese Haltung erzeugt keinen Druck, sich mehr anzustrengen. Wenn es sich jedoch nicht um Hochbegabte handelt, kann geschlossen werden, dass auch andere dieses Ziel erreichen können, sofern sie sich anstrengen. Der Vergleich mit anderen und der damit einhergehende Druck werden durch die Erklärung des Talents als Ursache gemindert. Dies stellt jedoch lediglich eine Ausrede dar.




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