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Selbstregulation gilt in einer von digitalen Ablenkungen geprägten Lernumwelt als Schlüsselkompetenz, da sie Lernende befähigt, ihr Vorgehen beim Lernen eigenständig zu planen, umzusetzen und zu reflektieren. Viele Schulen versuchen zwar, diese Fähigkeit zu fördern, greifen aber oft auf isolierte Maßnahmen zurück, die von der Forschung als wenig nachhaltig bewertet werden (Wild & Möller, 2020). Zentrale Empfehlungen von Expertinnen und Experten unterstreichen, dass Selbstregulation systematisch und über Fächer hinweg im Unterricht verankert sein muss, damit Lernende Strategien nicht nur kennenlernen, sondern auch anwenden und verinnerlichen. Die Fähigkeit, das eigene Lernen bewusst zu steuern, gilt damit als zentrale Voraussetzung für schulischen Erfolg. Viele Schulen erkennen zwar die Bedeutung dieses „Lernens lernen“, setzen jedoch häufig auf punktuelle Maßnahmen wie Methodentage oder kurze Einheiten im Klassenlehrerunterricht. Bildungsforschung und aktuelle Entwicklungen zeigen jedoch, dass solche isolierten Ansätze kaum nachhaltig wirken. Selbstregulation ist keine einmal zu vermittelnde Technik, sondern ein dauerhaft zu entwickelnder Prozess, der unmittelbar im Fachunterricht stattfinden muss.
Das Drei-Phasen-Modell von Barry Zimmerman (2002) bietet hierfür einen wissenschaftlich fundierten Rahmen. Es beschreibt Lernen als zyklischen Prozess aus Planungs-, Durchführungs- und Reflexionsphase, in denen Lernende ihre Ziele präzisieren, geeignete Strategien auswählen, ihre Aufmerksamkeit steuern, ihren Fortschritt überwachen und nach Abschluss ihre Ergebnisse bewerten. Studien und Meta-Analysen belegen, dass diese strukturierte Selbststeuerung zu besseren Leistungen, höherer Motivation und gesteigerter Selbstwirksamkeit führt (Dignath & Büttner, 2008; Panadero, 2017; Zimmerman, 2000). Da Lernende solche Prozesse nicht von selbst entwickeln, ist eine explizite Anleitung durch Lehrkräfte notwendig. Dazu gehört, im Fachunterricht deutlich zu machen, welche Anforderungen eine Aufgabe stellt, wie Strategien ausgewählt und angepasst werden und welche Überlegungen nach dem Abschluss des Lernens zu einem verbesserten Vorgehen führen. Die Umsetzung erfordert eine schulweite Verständigung darüber, wie Selbstregulation im Unterricht kontinuierlich gestärkt werden kann, etwa durch gemeinsame Teamstrukturen, kollegiale Unterrichtsreflexion und curriculare Verankerung. Das Modell ermöglicht es Schulen somit, den Fokus von der bloßen Vermittlung von Inhalten auf die Art und Weise des Lernens selbst zu lenken und Selbstregulation als alltäglichen Bestandteil des Unterrichts zu etablieren.
Das Drei-Phasen-Modell des Bildungspsychologen Barry Zimmerman beschreibt Lernen als einen zyklischen Vorgang aus Planung, Durchführung und Reflexion. Dieser Kreislauf ist wissenschaftlich gut fundiert: Studien belegen, dass Lernende, die ihre Lernprozesse metakognitiv, motivational und verhaltensbezogen steuern, erfolgreicher, motivierter und selbstwirksamer lernen als jene, die diese Schritte nicht bewusst durchlaufen. Die Integration der drei Phasen in den Fachunterricht ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, Aufgaben systematisch vorzubereiten, Strategien gezielt einzusetzen, Ablenkungen zu kontrollieren, Verständnis zu prüfen und aus Erfolgen wie Misserfolgen zu lernen. Damit dieser Ansatz Wirkung entfalten kann, müssen Lehrkräfte die Phasen nicht nur kennen, sondern sie im Unterricht sichtbar machen und kontinuierlich einüben. Fachspezifische Unterschiede spielen dabei eine zentrale Rolle: Strategien für mathematische Problemlösung unterscheiden sich von denen zur Interpretation literarischer Texte. Eine nachhaltige Förderung gelingt daher nur, wenn Kollegien gemeinsam an Strukturen arbeiten, die Selbstregulation curricular verankern und eine gemeinsame pädagogische Haltung entwickeln. Das Modell bietet hierfür ein konsistentes Gerüst, um den Fokus des Unterrichts vom reinen Wissenserwerb hin zu einem bewussten Umgang mit Lernprozessen zu verschieben.
Literatur
Dignath, C., & Büttner, G. (2008). Components of fostering self-regulated learning among students: A meta-analysis on intervention studies. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 22(1), 23–36.
Panadero, E. (2017). A review of self-regulated learning: Six models and four areas of research. Educational Psychology Review, 29, 1–38.
Wild, E., & Möller, J. (Hrsg.). (2020). Pädagogische Psychologie (3. Aufl.). Springer.
Zimmerman, B. J. (2000). Self-efficacy: An essential motive to learn. Contemporary Educational Psychology, 25(1), 82–91.
Zimmerman, B. J. (2002). Becoming a self-regulated learner: An overview. Theory Into Practice, 41(2), 64–70.
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