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Wenn Lernen steckenbleibt


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Viele Eltern berichten, dass ihr Kind trotz guter Fähigkeiten einfach keinen „Zugang“ zum Lernen findet. Sie sehen, wie es sich anstrengt – und trotzdem bleibt wenig hängen. Das sorgt schnell für Frust, bei Kindern wie Erwachsenen. Wichtig ist: Das hat nichts mit Intelligenz zu tun. Manchmal scheitern auch die besten Lerntechniken und das Wissen findet einfach keinen Weg in den Kopf des Kindes. Dabei ist das keine Frage der Intelligenz. Betroffene Kinder scheinen nur irgendwie blockiert zu sein, wenn es ans Lernen geht. So oder so ähnlich berichten es mir zumindest ihre Eltern. Meiner Erfahrung nach kann es tatsächlich zu solchen Blockaden kommen. Beispielsweise dann, wenn aufgrund ausgelassener oder nicht ausreichend durchlaufener Entwicklungsschritte frühkindliche Reflexe nicht regelhaft durch reifere Reaktionen abgelöst wurden. Dann kann es passieren, dass diese fortbestehenden frühkindlichen Reflexe den Zugang zu den höheren Hirnregionen, die unter anderem für das akademische Lernen benötigt werden, blockieren.

Was können Eltern tun?

Ein erster hilfreicher Schritt ist, Druck aus dem Lernen herauszunehmen. Wenn Lernen negativ besetzt ist, reagiert das Gehirn automatisch mit Stress – und Stress sperrt genau die Areale, die das Kind fürs Denken, Speichern und Abrufen braucht.

Ein kleiner, wirksamer Tipp: Verlagern Sie das Lernen vorübergehend in einen positiven, entspannten Kontext.
Das kann sein:

  • Lernen im Gehen (z. B. Vokabeln beim Spazierengehen)
  • kurze, spielerische Sequenzen statt langer Lerneinheiten
  • kleine Erfolge bewusst feiern
  • Bewegungspausen einbauen, die das Nervensystem regulieren
  • „Erfolgserlebnisse ohne Leistungsdruck“ ermöglichen – etwa gemeinsam etwas bauen, tanzen oder ein Rätsel lösen

Diese positiven Erfahrungen helfen dem Gehirn, wieder in einen zugänglichen Lernzustand zu kommen. Parallel kann es sinnvoll sein, mögliche Entwicklungs- und Reflexreste durch eine Fachperson abklären zu lassen. Kurz gesagt: Wenn Lernen sich wie ein Hindernis anfühlt, lohnt es sich, erst den Stress zu lösen – dann öffnet sich der Weg für jedes neue Wissen viel leichter.


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