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Lehrerausbildung in der Krise: Viele fühlen sich kaum auf den Schulalltag vorbereitet

Laut einer internationalen Studie fühlen sich weniger als die Hälfte der neu ausgebildeten Lehrkräfte in Österreich ausreichend auf den Unterricht vorbereitet, deutlich weniger als noch vor einigen Jahren und unter dem internationalen Durchschnitt. Während viele die Qualität ihrer Ausbildung grundsätzlich positiv bewerten, zeigt sich besonders bei den Jüngeren eine abnehmende Zufriedenheit. Verbesserungen gab es zwar in der Vermittlung von Fachwissen und Didaktik, doch bleibt der Praxisbezug gering, insbesondere im Umgang mit digitalen Werkzeugen und mehrsprachigen Klassen. Nur ein Viertel der Lehrkräfte sieht sich gut auf den Unterricht in kulturell und sprachlich heterogenen Gruppen vorbereitet, obwohl solche Klassen immer häufiger werden. Gleichzeitig unterrichten in Österreich vergleichsweise viele Lehrkräfte an Schulen mit hohem Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrations- oder Fluchthintergrund, während der Anteil von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf geringer ist.

Ab 2026 soll die Lehrerausbildung reformiert werden: Sie wird verkürzt, praxisnäher gestaltet und um verpflichtende Module zu Deutsch als Zweitsprache und Inklusiver Pädagogik ergänzt. Ziel der geplanten Neuausrichtung ist es, künftige Lehrkräfte besser auf die schulische Realität vorzubereiten und die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen zu stärken.

Literatur

OECD (2025). Results from TALIS 2024: The State of Teaching. OECD Publishing, Paris.
https://doi.org/10.1787/90df6235-en


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