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E-Learning und technischer Aufwand

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Lernpsychologisch betrachtet ist zu viel technischer Aufwand bei E-Learning-Angeboten ungünstig für das Lernen, da er eher ablenkt und das Arbeitsgedächtnis blockiert. Bei der Entwicklungen von Lernumgebungen sind hier häufig Mediendesigner und Technikfreaks am Werk, die versuchen, die neuesten technischen Errungenschaften einzubauen. Da werden Animationen eingebaut, es blinkt, es wird bunt und Worte fliegen auf dem Bildschirm herum – angeblich, um das spannend und unterhaltsam zu machen.
Dazu Wolfgang Schnotz (Universität Konstanz): [Lernplattformen] „sind keine Wunderwerke. Man sollte nicht meinen, (…), dass man den Lernenden einfach viel Freiheit und ein großes Informationsangebot geben müsste und sie suchen sich dann selber alles raus. Das ist ungefähr so, wie wenn man einem Studienanfänger die Bibliothek zeigt und ihm dann sagt, er soll sich da drinnen jetzt fünf Jahre aufhalten und dann zur Prüfung kommen. Das funktioniert natürlich nicht.“
Lernen per Internet und Computer ist dann sinnvoll, wenn Hindernisse wie große Distanzen einen regulären Unterricht unmöglich machen, jedoch ein Ersatz für Präsenzlernen ist es nicht.

Der Computer lobt nicht und hat kein Lächeln

Neuster Trend sind E-Learning-Module mit Adventure-Features, die vor allem junge Menschen ansprechen, wobei die meisten Teilnehmer zwischen 20 und 30 Jahre alt sind. Vor allem spart diese Art zu lernen Kosten, denn Firmen streichen teure Tagesseminare und kaufen stattdessen E-Learning-Software, die jeder nebenbei anwenden kann. Im Gegensatz zu Trainings in der realen Welt sehen sich Schüler und Dozenten beim virtuellen Lernen nicht. Dadurch fehlen Kommunikationsroutinen wie eine Handgeste, ein bestätigendes Lächeln oder ein Kopfschütteln. Die Gefahr besteht, dass der Lehrende diese wichtigen Signale verliert und das Verhalten der Lerner immer schlechter einschätzen kann. Als Lösung für diese Dissonanz wird „Blended Learning“ präsentiert, eine Art Symbiose der Methoden Präsenz (Klassenzimmer und Lehrer) und Virtualität (Computer und digitalisiertes Buch, Video oder Simulation).

Quelle: http://salzburg.orf.at/stories/305630/ (08-09-08)
Sudahl, Michael (2008). Der iPod kann beim Lernen nicht loben.
WWW: http://www.ftd.de/karriere_management/karriere/:Weiterbildung-
Der-iPod-kann-beim-Lernen-nicht-loben/417777.html (08-10-03)




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