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Aloys Fischer-Grundschulforschungspreis

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Die Kommission „Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe“ in der DGfE vergibt im Jahr 2008 zum ersten Mal den Aloys Fischer-Grundschulforschungspreis.
Aloys Fischer war von 1919 bis 1937 Lehrstuhlinhaber für Pädagogik an der Universität München und arbeitete mit den renommiertesten Erziehungswissenschaftlern dieser Zeit zu-sammen (Mitherausgeber der Zeitschrift „Die Erziehung“ zusammen mit W. Flitner, Th. Litt, H. Nohl und E. Spranger). Als einer der ganz wenigen Universitätspädagogen befasste sich Aloys Fischer mit der Schul- und Unterrichtstheorie der Grundschule sowie mit benachbarten Gebieten. Er ist Mitbegründer der Pädagogischen Soziologie und ordnete die Theorie der Grundschule aus soziologischer Sicht in die Demokratiebewegung der Weimarer Zeit ein (die gemeinsame Grundschule ist ein „Symbol“ der Demokratie, sie ist bedeutsam wegen der „ge-ringen Kraft demokratischer Tradition in Deutschland“). In Fragen der Kindergartenpädago-gik, der Schulfähigkeit und reformpädagogischer Innovationen vertrat er auch heute noch gültige Positionen. Er setzte sich sowohl für eine Ethik als Zielwissenschaft der Pädagogik als auch für eine deskriptiv-empirische Pädagogik ein.
Seine Frau Paula Fischer-Thalmann war Jüdin. Aloys Fischer stand zu seiner Frau und wurde deshalb 1937 zwangsemeritiert (Veröffentlichungsverbot, Entfernung aus der Universität). Seine Frau starb im KZ Theresienstadt. Der Aloys Fischer-Grundschulpreis soll an das erzie-hungswissenschaftliche/grundschulpädagogische Werk Aloys Fischers, an seine demokrati-sche Einstellung und an das Schicksal seiner Familie im Nationalsozialismus erinnern.
Mit dem Preis werden Forschungsarbeiten von Nachwuchswissenschaftlern/innen ausge-zeichnet (Dissertationen, Habilitationsschriften, Zeitschriftenartikel, Monographien), die sich Problemen der Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik oder der Nachbargebiete wid-men. Es können Arbeiten eingereicht werden, die quantitativ-empirisch, qualitativ-empirisch, historisch, vergleichend oder theoretisch-systematisch ausgerichtet sind. Die Arbeiten sollen sowohl einen bedeutenden inhaltlichen Ertrag zur Pädagogik und Didaktik der Grundschule bzw. zu den Nachbargebieten aufweisen als auch in der jeweiligen Forschungsmethodik ho-hen Standards genügen.
Anträge und Arbeiten können bis 30. April 2008 bei der Vorsitzenden der Kommission einge-reicht werden: Frau Prof. Dr. Friederike Heinzel, Universität Kassel, Fachbereich Erzie-hungswissenschaft, Nora-Platiel-Str. 1, 34109 Kassel




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